13 Sekunden fehlen dem SC Langenthal zum Punktgewinn

 

Der SC Langenthal hatte gestern schon vor dem Spiel gegen den HC Ajoie über ein paar Besonderheiten informiert. Nico Dünner, der sich in seinem ersten Einsatz in La Chaux-de-Fonds in einem Zweikampf den Fuss brach, sollte nicht mittun können, dafür aber kehrten Torhüter Marco Mathis nach seiner Gehirnerschütterung und Verteidiger Aurélien Marti nach seiner Kopfverletzung ins Team zurück. Während Marco Mathis erst morgen Sonntag zu Hause gegen Biasca zum Einsatz kommen wird, spielte Aurélien Marti von Beginn weg in der der SCL-Abwehr und dabei sorgte er prompt für Aufruhr. In der 29. Minute gelang es dem grossgewachsenen Verteidiger, sich hinter die Abwehr des Gastgebers zu schleichen. Erstaunlicherweise blieb er unbemerkt, sodass er von Toms Andersons mit einem Querpass angespielt werden konnte. Alleinstehend vor Dominic Nyffeler hatte er schliesslich mit einem Schuss unter die Latte für das 2:0 gesorgt.

Das passierte just in jener Phase, in welcher der SC Langenthal an Fahrt aufgenommen hatte, vielleicht bereitete dem HCA auch die SCL-Führung entgegen dem Spielverlauf mental Mühe. Ein weiterer Stellungsfehler liess er dabei zu, dass Hans Pienitz mit einem klugen Flachpass seinen Kollegen Robin Leblanc derart freispielen konnte, dass dieser den Puck nur noch ins Tor «umlenken» musste.

Langenthal hätte noch vor der zweiten Pause mehr als zwei Tore erzielen können, weil sich jedoch Nicholas Thibaudeau ein Herz fasste und nach einem Sololauf über das halbe Feld und einem Hochschuss ins Tor das 1:2 machte, blieb die Partie spannend. Als dann der Gast auch noch zwei Strafen in kurzem Abstand im letzten Drittel kassierte und einer HCA-Druckphase gegenüberstand, konnte selbst der erneut überragend spielende Goalie Wüthrich nicht mehr jede Chance entschärfen. Devos passte Reto Schmutz herausragend frei und dieser lenkte die Scheibe mühelos in Richtung Tornetz.

«Wirklich, wirklich bitter»

Ajoie und Langenthal lieferten sich daraufhin ein chancenreiches, intensives Spektakel, das auf beide Seiten hätte kippen können. Der SCL aber blieb vor dem gegnerischen Tor zu inkonsequent, während Ajoie die letzte und beste Chance prompt verwertete. 13 Sekunden vor Schluss umkurvte Devos die SCL-Defensive, bediente Jonathan Hazen und sorgte damit für die Entscheidung. «Das ist wirklich, wirklich bitter», sagte Vincenzo Küng. In einer solchen Situation müsse man um jeden Preis die letzten Sekunden überstehen – trotz Bully im eigenen Drittel. «Jetzt ist es passiert, am besten lernen wir daraus», sagte der Stürmer. Morgen soll es nicht so weit kommen, auch, weil Schlusslicht Biasca bis zu diesem Zeitpunkt bereits besiegt sein sollte.