32. Niklaus-Thut-Schwinget: Schlussgang endet nach 7 Sekunden – mit VIDEO

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Fünf Gänge gewann Patrick Räbmatter am Niklaus-Thut-Schwinget jeweils innert kürzester Zeit. Bei seinem Heimfest heimste er mit Siegen gegen Michael Graber, Dominik Zangger und Stephan Studinger jeweils eine Zehn ein und liess auch Samuel Bearda und Lukas Jäggi chancenlos. «Als ich in den Schlussgang stieg, dachte ich, ich mache es genau gleich und schwinge sofort auf Angriff», so der Uerkner. Doch der Plan ging nicht auf, im Gegenteil. Der Oberentfelder Tobias Widmer agierte cleverer und schneller, setzte zum Hüfter an und legte «Räbi» nach sieben Sekunden auf den Rücken. «Ich wollte zuerst abwarten und schauen, wie er zieht», verriet der bald 22-jährige, aufstrebende Schwingclub-Aarau-Vertreter seine Taktik, «dass es so schnell für einen Konter reicht, hätte ich selber nicht gedacht.» Alles andere als schnell sei er nämlich am 32. Niklaus-Thut-Schwinget auf Touren gekommen. «Mein Start in den Tag war verknorzt, ich war eher träge und schlapp», so Tobias Widmer, der trotzdem Peter Gerber, Benjamin Rohde und Adrian Schmutz souverän ins Sägemehl bettete. Erst nach dem Sieg gegen den Eidgenossen Mario Thürig sei der Damm gebrochen und so zogen auch Roman Fellmann und eben Patrick Räbmatter im Schlussgang den Kürzeren.

Überzeugende Vereinsbilanz

«Räbi» war die Enttäuschung nach dem abrupten Ende des Thut-Schwingets im ersten Moment anzusehen. Nach einer ausgiebigen Dusche vermochte er den Blick aber wieder optimistisch nach vorne zu richten. Er fühle sich grundsätzlich gut und in Form, meinte der 26-Jährige. In zwei Wochen tritt er erstmals am Schwing- & Älplerfest Schwarzsee an. «Ich hoffe, ich kann den Tag hier vom Thut-Schwinget mitnehmen – ausser dem Schlussgang – dann kommt es gut.»

Gut lief es gestern zwei weiteren Sägemehlathleten des gastgebenden Schwingklubs Zofingen. Der Reider Kornel Arnold und der Rothrister Aaron Rüegger klassierten sich punktgleich im geteilten fünften Rang. Beide blieben dabei ungeschlagen, verzeichneten aber je drei Gestellte. Sehr energisch ging Aaron Rüegger ans Werk. Nach jedem Unterbruch eines Ganges begab sich der Neukranzer – wie auch die anderen Schwinger des SK Zofingen – strammen Schrittes wieder in die Mitte des Sägemehlrings, um weiterzumachen. Waren Rüegger und die restlichen Thut-städter speziell motivert beim Heimauftritt? «Motiviert waren wir sicher alle, aber ich mache das vor allem für mich, für den Kopf, fürs Mentale», meinte Aaron Rüegger, «ich will meinem Gegner so zu verstehen geben, dass ich bereit bin, dass ich noch Kräfte übrig habe.»

Nachwuchs mit viel Biss

Nicht am Ende seiner Kräfte war – dank einer fleissigen Helferschar – nach dem langen Tag Niklaus-Thut-Schwinget-OK-Präsident Martin Anderegg. Er sprach von einem gelungenen Fest und zog auch aus sportlicher Sicht zufrieden Bilanz. «Tobias Widmer ist ein würdiger Sieger», befand er, «er macht seine Sache sehr gut, ist ein aggressiver Schwinger und lässt nichts anbrennen.» Sein Namensvetter Martin Anderegg gebe Tobias Widmer als Trainer die Sporen, sorge dafür, dass er den nötigen Biss entwickle, den er sich für alle Zofinger Aktiven auch wünschen würde. Alles in allem schnitten die Gastgeber sehr gut ab, mit dem Mühlethaler Markus Eggen, dem Schöftler Simon Schär und den Rothrister Brüdern Azret und Ilber Jusufi klassierten sich weitere Thutstädter in der vorderen Ranglistenhälfte. Biss zeigten bei den hohen Temperaturen die 178 Nachwuchsschwinger. Der 15-jährige Rothrister Yanik Bucher holte sich, leicht angeschlagen durch Grippe, bei den ältesten Jungschwingern den Tagessieg.

Pause für Thut-Schwinget

2019 legt das Niklaus-Thut-Schwinget eine Pause ein. Statt dem Traditionsanlass findet in Zofingen am 25./26. Mai das Aargauer Kantonalschwingfest statt. «Beide Events zu stemmen, wäre zuviel des Guten», betonte Martin Anderegg, der sich bereits jetzt auf den nächsten schwingerischen Leckerbissen inmitten der Altstadt freut.