1000er-Stägli-Lauf: Mit dem Sohn auf dem Arm ins Ziel – mit VIDEO und Galerie

https://www.kaltura.com/p/1789911/sp/178991100/embedIframeJs/uiconf_id/40555901/partner_id/1789911?iframeembed=true&playerId=40555901&entry_id=1_ymekunq0

Welche ist die richtige Technik, um die 1150 Stufen des 1000er-Stäglis möglichst schnell zu bezwingen? Gemächlich starten, dann das Tempo steigern, damit am Ende Kraftreserven da sind für den happigen Schlussaufstieg? Immer den Rhythmus halten und nie anhalten? Oder nach 100 oder 200 Stufen bremsen und durchatmen? Analysiert man die Laufstile der 1000er-Stägli-Teilnehmenden, wird klar: die Art und Weise, die Bornstiege zu bezwingen, ist so einzigartig wie jede einzelne, von Natur und dem Unterhaltstrupp geschaffene der 1150 Stufen. Die einen stützen ihre Hände beim Marschieren auf die Knie, andere hüpfen fast leichtfüssig nach oben. Den Blick richten einige streng auf ihre Füsse und die Treppe, andere wagen mal einen Augenschein hinauf.

Normalerweise spielt die Zeit, die die Läufer unterwegs sind, keine Rolle. Gestern war das anders. Das OK um Präsident Michael Adamer lud zum vierten 1000er-Stägli-Lauf. Obwohl der Anlass primär zur Bewegung animieren will, weckt der Wettkampfcharakter bei manchem den Ehrgeiz, die Stufen schneller zu meistern als im «Training». «Wir wollen, dass die Leute bereits am Start Freude verspüren, nicht erst, wenn sie oben sind, wo die Stimmung ohnehin super ist», betont Adamer, der selber unter 11 Minuten finishen wollte und mit 10:59 reüssierte.

Im Ziel eine neue Windel

Einer, der an der Startlinie schon strahlte, war Damon Nacht. 21 Monate alt, durfte er das 1000er-Stägli zu grossen Teilen auf dem Arm seines Vaters Marius zurücklegen. «Ich hab das noch nie so gemacht, morgen spüre ich wohl meinen Arm», meinte der Papa nach 21:20 im Ziel. Die zwei Herren bildeten mit den Schwestern von Marius Nacht ein Quartett. Jeannine (11:02) und Olivia Nacht (10:33) steuerten zwei Topmarken bei und so klassierte sich die Familie Nacht bei den Teams auf Platz 12. Die Idee, teilzunehmen, hatte Marius Nacht spontan. «Wir sind fünf Geschwister und wagen ab und an ein solches gemeinsames Projekt», so Jeannine Napf, «unser Ziel war, dass wir alle gesund oben ankommen, dass es auch Marius mit Damon auf dem Arm hinauf schafft und dass wir den Plausch haben.» Letzteres hatten die vier, Damon liess mit einem Grinsen die Glocke bimmeln, die bei der 1000. Stufe stand und biss herzhaft in die Medaille, die er im Ziel überreicht bekam. Dann gab es für die Grossen ein Rivella – und für den jüngsten aller Teilnehmenden eine neue Windel.

Schnelle Roggliswiler Family

Die schnellste Familie am diesjährigen 1000er-Stägli-Lauf stammt aus Roggliswil und lief als Team «WeLoveFamily»: Simeï, Liel und Jemima Wipf mit ihrer Mutter Sarah Friedli schlossen den Event ab. Die 14-jährige Simeï war mit 7:50 die Tagesschnellste und nahm ihrer Mutter 13 Sekunden ab. Bei den Männern sicherte sich der Zofinger Christian Wittensöldner den Sieg in 7:21. «Wir sind zufrieden, hatten viele Nachmeldungen und knackten fast die 200er-Grenze an Teilnehmenden. Das Wetter spielte ebenfalls mit – die Bilanz ist also top», meinte Michael Adamer, ehe er zur Rangverkündigung schritt.

Hier geht es zu den Ranglisten.