
Die Kosten der Energiewende
Gratis ist im Leben nichts. Fair-Food- oder Bio-Produkte haben ihren Preis wie auch die Energiewende. Diese hat in den vergangenen Jahren groteskerweise zu tieferen Strompreisen geführt. Ein wichtiger Grund: In Deutschland wurde mit Milliardensubventionen ein neuer Kraftwerkpark bestehend aus Solar- und Windanlagen aufgebaut, während Kern- und Kohlekraftwerke am Netz blieben. Überproduktion war und ist im Prinzip auch heute noch Programm.
Strom wurde auf dem europäischen Markt billiger und billiger – im Hochsommer gab es sogar Geld, wenn man den überschüssigen Solarstrom «vernichtete». Tempi passati, weil es nun ernst gilt. Zum einen muss die Netzinfrastruktur mit hohen Kosten auf eine dezentrale Produktion ausgerichtet werden – zum andern harrt das Problem Winter mit wenig Solarstrom einer Lösung. Neue Stauseen? Die Umwandlung überschüssigen Sommerstroms in Gas? Batterien, welche es in der benötigten Art erst in der Science-Fiction gibt?
Wie weiter? Der Strommarkt ist ein internationaler Markt, wie dies auch für die übergeordneten Stromnetze schon seit jeher gilt. Was vor unseren Haustüren – hinter unseren Steckdosen – nottut, ist der Mut zur Grösse. Zusammenschlüsse von Energieversorgern (um damit die Effizienz zu steigern) werden zwingend. Dieser volkswirtschaftlich wichtige Strukturwandel fällt der Branche allerdings sehr schwer.