
Als beim EHC Olten plötzlich der Faden verloren ging
Es liefen die letzten Sekunden des ersten Drittels, als Stan Horansky in doppelter Überzahl die Gelegenheit hatte, den zweiten Treffer für den EHC Olten zu erzielen. Es wäre das 2:0 gewesen und somit der verdiente Lohn für einen formidablen Auftritt der Oltner im Klotener Schluefweg. Aber: Horansky verfehlte das Tor, es blieb beim 1:0, welches Joel Scheidegger im Powerplay erzielt hatte (13.). Ein zu knapper Vorsprung angesichts des Aufwands, den der EHCO in den 20 Minuten zuvor betrieben hatte – was sich im Schussverhältnis von 18:6 zugunsten der Powermäuse statistisch manifestierte.
Als die Erinnerungen an das erste Duell wach wurden
Es wurden damit auch Erinnerungen wach an den ersten Vergleich der Teams an selber Stelle vor einem Monat. Auch dort hatten die Oltner im Abschluss gesündigt, und wurden später mit einer unglücklichen Niederlage bestraft (2:3 nach Verlängerung nach 2:0-Führung). So sollte es auch diesmal kommen. Wobei der Sieg der Klotener am Ende in diesem Fall verdient war, weil sie mit Beginn des zweiten Drittels ihrem Gegner den Schneid abkauften und die Oltner komplett den Faden verloren.
Mit verantwortlich waren dafür auch die Strafen. Während der EHCO im ersten Drittel dreimal in Überzahl agieren durfte, wendete sich das (Schiedsrichter-)Blatt nicht ganz überraschend im zweiten Durchgang. Konnte der erneut überragende Oltner Goalie Simon Rytz das Unheil mit ein paar Paraden eine gewisse Zeit abwenden, so wurde der Druck der Klotener irgendwann zu gross. Erst reagierte EHC-Kloten-Topskorer Marc Marchon im Powerplay nach einem Abpraller von der Bande am schnellsten. Nur 47 Sekunden später wurde Kloten-Verteidiger Jordan Gähler in aussichtsreicher Abschlussposition vergessen und hämmerte den Puck zum 2:1 ins Netz. Die Wende war perfekt. Und angesichts eines Schussverhältnisses von 20:3 (!) in Drittel Nummer zwei auch verdient. «Wir hatten mit den langen Wechseln im zweiten Drittel Mühe», so EHCO-Torschütze Joel Scheidegger. «Die Klotener haben das sehr gut gemacht, indem sie die Scheibe immer wieder schnell aus der eigenen Zone beförderten. Das hat uns das Leben schwer gemacht.»
Kein schlechtes Spiel, aber zu wenig effizient
Im letzten Drittel kamen die Oltner wieder besser ins Spiel und gegen Schluss auch zu Chancen. Garry Nunn traf zweimal nur das Torgestänge. Mit etwas Glück hätte dem EHCO also sogar noch der Ausgleich gelingen können. Doch Fortuna war den Powermäusen diesmal nicht hold.
So endete die sieben Spiele dauernde Siegesserie des EHC Olten nicht ganz unerwartet mit einer Niederlage beim designierten Ligakrösus Kloten. Joel Scheidegger nahms gelassen zur Kenntnis – auch im Wissen, dass man nicht jedes Spiel gewinnen kann: «Natürlich wollen wir immer als Sieger vom Eis. Wir haben sicher kein schlechtes Spiel abgeliefert, aber gegen eine Mannschaft wie Kloten reicht es so nicht. Es haben Details entschieden – und sie waren effizienter als wir.» Am Samstag haben die Oltner im Heimspiel gegen Sierre die Chance zur Wiedergutmachung.