
Kultur und Freizeit Kloster St. Urban: Spitzenkoch für «Löwen» gefunden
Seit Beginn des Jahres weht bei der Firma Kultur und Freizeit Kloster St. Urban (KFK) ein neuer Wind. Die Zofinger Unternehmerfamilie Negri hat mit der Immobiliengesellschaft ihrer Neba-Gruppe die Gebäude und die Verwaltung der KFK übernommen. Dazu gehören Liegenschaften am Unter- und Obertor des ehemaligen Zisterzienserklosters – unter anderem auch das Gasthaus Löwen, das seit Februar 2021 geschlossen ist.
Nun aber hat sich ein neuer Betreiber für die einstige Dorfbeiz gefunden, der mittelfristig einiges in St. Urban bewegen könnte. «Wir haben mit Pascal Schwarz einen Spitzenkoch für den ‹Löwen› verpflichten können», sagt Marco Negri, Verwaltungsratspräsident der KFK AG. «Wir sind absolut von seinem Können überzeugt und glauben, dass er der Richtige für diesen eindrücklichen Ort ist.»
Langjähriger Küchenchefdes «Patoro» in Olten
Pascal Schwarz kochte früher in der «Schlosserei» in Olten und war jahrelang Küchenchef im «Patoro» in Olten. Die letztere Lokalität ist ein Privatclub und wird daher nicht mit Sternen oder Hauben ausgezeichnet. Köche des Hauses haben aber in der Vergangenheit mit dem «Swiss Culinary Cup» den in der Fachwelt angesehensten Kochwettbewerb des Landes gewonnen.
«Wir haben selber schon öfter dort gegessen und waren immer restlos begeistert», sagt Marco Negri. Als Schwarz in Olten kündigte und sie davon erfuhren, hätten sie ihn angefragt, ob er am «Löwen» von St. Urban interessiert wäre. Nach gründlichem Überlegen habe er zugesagt.
Pascal Schwarz gründete eine Betriebsgesellschaft und erarbeitete ein innovatives Konzept für den künftigen gastronomischen Leuchtturn, der bis Langenthal und Zofingen ausstrahlen könnte. Dafür investiert die KFK AG grosszügig ins Lokal.
«Momentan wird dort gehämmert und geschliffen, sagt Negri. Die Küche wird komplett erneuert und modernisiert. Zudem wird der Gastraum aufgehübscht und das Mobiliar ersetzt.
Neu eröffnet wird der «Löwen» am 1. Dezember. Das Konzept sieht im Gastraum mit seinen rund 50 Plätzen eine gutbürgerliche Küche zu fairen Preisen vor. Im Saal daneben wird Schwarz seiner bisherigen Leidenschaft frönen und Feinschmeckerkost für bis zu 20 Personen auftischen. Ausserdem gibt es im Obergeschoss des «Löwen» auch noch zwei weitere Säle, die sich für Seminare eignen könnten.
Negri schwärmt auch von der gemütlichen Gartenwirtschaft mit Blick auf die majestätische Kulisse der Kirche, welche als Juwel der barocken Baukunst gilt. Das Kloster wird bekanntlich von vielen Besuchern frequentiert. Das vielseitige Kulturprogramm zieht zusätzliches Publikum an, was für einen Wirt von Interesse ist. Ein weiterer Magnet ist die «Art-St-Urban» im gründerzeitlichen Gebäude der ehemaligen Männerpsychiatrie mit ihrem Skulpturenpark und dem dazugehörigen Pavillon E.
Sopranistin zog in diealte Orangerie ein
Die Anlage könnte in Zukunft ohnehin noch stärker touristisch entwickelt werden. Die Luzerner Psychiatrie (lups), welche die Klosterräume bisher nutzte, will bis 2023 die letzte Bewohnergruppe aus dem Komplex abziehen und nur noch die Büros im alten Kloster belassen. Der Kanton Luzern als Eigentümer der Anlage überlegt sich, wie die teils prächtigen und repräsentativen Räume neu genützt werden können.
Die KFK kann zur Entwicklung des Areals das Ihre beitragen und hat damit im Frühsommer begonnen. In der ehemaligen Orangerie, wo es neben Wohnungen auch Gewerbebetriebe gibt, hat man der Sopranistin Emma Stirnimann Raum zur Verfügung gestellt. Sie bietet Rhetorik- und Gesangsbildung an und führt auch kulturelle Veranstaltungen durch.