
Baubeginn für neues Zofinger Busdepot
Ein Busdepot und variable Flächen für Handwerker und Produktionsbetriebe – dieses 35-Millionen-Projekt wird hinter der Chemiewehrschule in Zofingen realisiert. Am Freitag war Spatenstich mit den Architekten von qbatur, dem Bauunternehmen Gottlieb Müller AG, dem Investor Creafonds AG, dem Ankermieter Aargau Verkehr AG (AVA) und dem Zofinger Wirtschaftsförderer Andreas C. Brändle. Dieser hatte das Projekt von Seiten der Stadt betreut und dafür gesorgt, dass auf der jetzt noch grünen Wiese nicht nur ein Busdepot für 30 Busse entsteht, sondern auch bis zu 200 Arbeitsplätze angesiedelt werden. «Die Stadt geht hier mit einem guten Beispiel voran und zeigt, dass verdichtetes Bauen auch im Industriegebiet möglich ist», sagte Brändle.
Bauprojekt nach Vorgaben der Stadt Zofingen
Das jetzige Depot von AVA platzt aus allen Nähten und die Räumlichkeiten sind nicht mehr auf dem aktuellsten Stand. Ausserdem, so die Hoffnung der Stadt und des Wirtschaftsförderers, können an diesem Standort, direkt an der Unteren Brühlstrasse, Industriezweige angesiedelt werden, die von der Nähe zur Siegfried AG profitieren können. Darum hat die Stadt Zofingen das fürs Bauprojekt nötige Land an den Investor Creafonds AG verkauft – dieser realisiert das Projekt nun unter Berücksichtigung der Vorgaben der Stadt. Dazu gehört beispielsweise, dass die 180 Parkplätze grösstenteils unterirdisch angelegt werden und nicht nur ein Busdepot, sondern auch Flächen zur Ansiedlung von Arbeitsplätzen realisiert werden.
Im August 2017 habe der erste Kontakt mit Andreas C. Brändle stattgefunden, erinnerte sich Daniele Obino, Verwaltungsratspräsident der Creafonds AG, anlässlich des Spatenstichs. Ein knappes Jahr später entschied sich die Stadt für den Investor Creafonds als Projektpartner. Dieser konnte als Referenz das Busdepot der Verkehrsbetriebe Luzern in Root vorweisen und damit den Stadtrat überzeugen. Zwei Jahre später wurde das Baugesuch eingereicht – ein weiteres Jahr später fand nun der Spatenstich statt. Gleichzeitig übte Creafonds das Kaufrecht für das rund 10 000 m2 grosse Grundstück aus. Die Investoren hoffen, das Gebäude in den nächsten eineinhalb bis zwei Jahren fertigzustellen. Einziehen wird als Ankermieterin die Aargau Verkehr AG. «Ich freue mich für unsere Mitarbeiter, dass sie bald in ein modernes Gebäude einziehen können», sagt Mathias Grünenfelder, Stv. CEO der AVA. Im Moment müssen nach Betriebsschluss einige Busse ausserhalb Zofingens abgestellt werden – mit dem Umzug ins neue Depot wird das nicht mehr nötig sein. Wenn AVA ihr Angebot weiter ausbaut, werden auch zusätzliche Busse oder Gelenkbusse im Depot Platz finden. Grünenfelder hofft, dass bis zum Fahrplanwechsel 2022 der Umzug ins neue Gebäude möglich sein wird.
Neben der AVA hat ein grösserer Schreinereibetrieb aus der Region Interesse an Räumlichkeiten im Nebengebäude angemeldet. Damit sind rund 30 Prozent der zur Verfügung stehenden Fläche bereits vermietet. Insbesondere oberhalb des Busdepots können jedoch weitere variable Flächen mit überhohen Raumhöhen gemietet werden. Da das Dach des Depots befahren werden kann, können Handwerker und Produktionsbetriebe ihre Geschäftsräume direkt anfahren und Material ebenerdig ein- und ausladen. «Es wurde sozusagen ein zweites Erdgeschoss geschaffen», sagte Daniele Obino.