
Mit dem Rücken zur Wand gewinnt der SC Langenthal wieder
Im fünften Aufeinandertreffen waren die Parallelen zu den letzten Spielen zuerst offensichtlich. Wie in allen Spielen legte der HC Ajoie vor. Kurz nach Ablauf einer Überzahlsituation verloren die Oberaargauer die Zuteilung. Thibault Frossard ging vergessen (5.) und war alleinstehend vor dem Tor erfolgreich. Der Gastgeber schien ruhiger, zumeist einen Schritt schneller und hatte somit einmal mehr die Vorteile auf seiner Seite. Zugleich gab es aber auch auffällige Unterschiede. So gelang beispielsweise Elvis Schläpfer nur 32 Sekunden nach dem 1:0 der Ausgleich. Sein Schuss unters Tordach war der erste Treffer auf Profistufe für den zuletzt oft glücklosen Stürmer. Lediglich gut 100 Sekunden dauerte es danach, bis Ajoie wieder in Führung lag. Darauf stauchte SCL-Goalie Pascal Caminada, in dieser Situation unschuldig, lautstark und mit nicht druckreifen Aussagen seine Vorderleute zusammen und weckte diese offenbar aus dem Tiefschlaf. Der Gast war fortan ruhiger, produzierte weniger Fehler und es gelang sogar immer wieder, gefährlich vors gegnerische Tor zu kommen.
Langenthals erste Führung nach 219 Minuten
Vorerst waren die Oberaargauer glücklos und zu wenig effizient. Dann aber folgte in der 28. Minute die nächste Anomalie. Yves Müller schoss, Vincenzo Küng lenkte die Scheibe ab und traf. Ein «dreckiges» Tor brachte den Ausgleich. Und dann, kurz vor der zweiten Pause (39.), passierte, was 219 Minuten lang nicht mehr so war. Dem SCL gelang das Führungstor. Dieses entstand, weil Ajoie-Hüter Tim Wolf das Tor verliess und die Scheibe Eero Elo auflegte. Dieser fand Eric Himelfarb vor dem Tor und der verwandelte. Damit nicht genug, Dario Kummer, zuletzt oft blass, fand Gefallen an der neuen Ausgangslage und dribbelte sich herrlich durch die gegnerische Abwehr. Vor dem Tor fand er Fabio Kläy – 4:2.
Dass Langenthal führte, war aber nicht nur auf den verbesserten Auftritt zurückzuführen, sondern auch darauf, dass Ajoie erstmals harmlos agierte. Die Gründe dafür lagen auf der Hand: Jonathan Hazen fehlte verletzungsbedingt und damit auch seinem kanadischen Kollegen Philip-Michael Devos. Das merkte man etwa in Überzahl, als Ajoie innerhalb von sechs Minuten die besten Chancen nicht nutzte. «Ausserdem», so SCL-Verteidiger Thomas Büsser, «ist ab dem zweiten Drittel der Puck öfter für uns gesprungen.»
Ajoie – Langenthal 2:4 (2:1, 0:3, 0:0)
Raiffeisen Arena. – Keine Zuschauer. – SR: Massy/Hürlimann, Huguet/Wermeille. – Tore: 5. (4:38) Frossard (Hauert) 1:0. 6. (5:10) Schläpfer (Kläy, Gerber) 1:1. 7. Huber (Joggi, Mäder) 2:1. 28. Küng (Müller, Kämpf) 2:2. 39. (38:17) Himelfarb (Tschannen) 2:3. 40. (39:41) Kläy (Kummer) 2:4. – Strafen: 2-mal 2 Minuten plus 1-mal 10 Minuten (Huber) gegen Ajoie, 4-mal 2 Minuten plus 1-mal 10 Minuten (Küng) gegen Langenthal.
Ajoie: Wolf; Pouilly, Birbaum; Hauert, Rouiller; Eigenmann, Aebischer; Hofmann, Zwissler; Schmutz, Devos, Muller; Schnegg, Frossard, Frei; Joggi, Mäder, Huber; Camichel, Macquat, Roberts.
Langenthal: Caminada; Büsser, Christen; Müller, Pienitz; Guggenheim, Maret; Weber; Tschannen, Kummer, Elo; Kämpf, Torquato, Küng; Dähler, Himelfarb, Derungs; Gerber, Schläpfer, Kläy; Nyffeler.
Bemerkungen: Ajoie ohne Casserini und Hazen (beide verletzt). Langenthal ohne Chanton, Rüegsegger und Wyss (alle verletzt). 6. Guggenheim scheidet verletzt aus. 21. Pfostenschuss Kummer. 54. Timeout Ajoie. 57:50 bis 60:00 Ajoie mit sechstem Feldspieler statt Goalie Wolf.