Langenthals Kollektivversagen führt zur dritten Niederlage

Der SC Langenthal hinterlässt die Zuschauer zum ersten Mal seit Jahren in einer Playoff-Serie ratlos zurück. Das kollektive Versagen, welches sich nun seit drei Spielen im Spiel der Oberaargauer unterschiedlich offenbart, ist frustrierend und wirft Fragen auf. Ist die Mannschaft nicht besser? Dass mehrere vermeintliche Leader wie Vincenzo Küng und Dario Kummer oder die beiden Ausländer Eero Elo und Zack Torquato nicht an ihre Leistungsgrenzen stossen würde auf ein Nein schliessen lassen. Dass es am Samstag im vierten Halbfinal-Spiel die dritte Pleite (2:6) absetzte, zeigt eines: Ajoie ist in dieser Serie das bessere Team.

Frustrierend ist das, weil die Oberaargauer es sind, welche die Niederlage zumeist selbst einleiten. In Spiel vier verliert Dario Kummer in Überzahl in der Vorwärtsbewegung den Puck, was zu einer 3-gegen-0-Situation und zum 1:0 der Jurassier (23.) führt. Danach (25.) lässt sich Bastian Guggenheim von Reto Schmutz auf wenigen Metern abhängen, ehe Philip-Michael Devos zum 2:0 trifft. Beim 3:0 stellt man sich dann die Frage, wieso auch von der Trainerbank keine Reaktion kommt. Als es zu diesem Zeitpunkt (32.) eigentlich schon zu spät ist, nimmt Trainer Jeff Campbell den kaum schuldigen Torhüter Pascal Caminada vom Eis und bringt Andri Henauer.

Noch ärgerlicher ist dann einzig, dass der SCL die Chance zur Rückkehr nicht nutzt. Zuerst trifft Elo (37.) auf Vorbereitung von Thomas Büsser zum 1:3, ehe gleich zwei Ajoulos auf die Strafbank wandern. Die 30 Sekunden dauernde Überzahl verstreicht aber wie so viele ungenutzt. Langenthal will sich aufbäumen, ist aber zu hektisch – etwas, das man sonst eher von der Gegenseite kennt. Der Gast agiert abgeklärt und spielt mehrmals gekonnt den Gegner mit wenigen Pässen aus. Es folgt zuerst das 4:1, dann wird mit dem 5:2 auf Derungs’ zwischenzeitliches 4:2 reagiert. Zuletzt steht es wegen einem Treffer aufs verlassene Gehäuse 6:2. «Wir machen die Fehler, sie die Tore. Aktuell ist das ganz einfach», sagt Fabio Kläy. Die Zuversicht sei aber immer noch da für heutige Partie fünf: «Wir wissen, dass wir es können. Es ist also nur eine Sache vom Machen.»