
Sammeleinsprache gegen «Küngoldpark»-Überbauung in Küngoldingen
Das Bauvorhaben «Küngoldpark» in Küngoldingen bewegt die Gemüter. Am Mittwoch ist die Einsprachefrist abgelaufen. Hubert Eichelsberger hat eine Sammeleinsprache eingereicht. Innert drei Tagen hat er 179 Unterschriften gegen das geplante Projekt gesammelt.
Entstehen soll, direkt hinter dem Bahnhof Küngoldingen, eine Überbauung mit zwei Mehrfamilienhäusern mit 30 Eigentumswohnungen und mit zwei Mehrfamilienhäusern mit 71 Mietwohnungen. Für das Projekt zuständig ist die Fortimo AG, die bereits in Aarburg den Webipark realisiert hat. Für Küngoldingen entschieden hat sich die Fortimo AG, weil sich der Ortsteil stark an Zofingen orientiert. «Die gute Infrastruktur mit Kindergarten, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, öffentlichem Verkehr, einem intakten Velowegnetz und dem nahen Autobahnanschluss machen Küngoldingen zu einer Top- Wohnadresse», sagt Lorenz Nef, Leiter Entwicklung und Mitglied der Geschäftsleitung bei der Fortimo AG. Diese setze sehr hohe Anforderungen bezüglich Architektur, Wohnungsgrundrissen, ausgewogenen Wohnungsmix und Nachhaltigkeit an die Bauten. So werde der Küngoldpark in Minergie P erstellt, die Energie mit Grundwasserwärmepumpen gewonnen, die Dächer mit Photovoltaik ausgestattet, das Regenwasser werde in Retentionsbecken vor Ort versickert und die Umgebung naturnah gestaltet. «Alle Autos der Bewohner werden in einer Tiefgarage untergebracht und es werden über 220 Veloabstellplätze angeboten», so Nef.
Geplant ist der Baubeginn im Herbst 2021, der Bezug soll dann im Sommer 2023 stattfinden. Die Arealüberbauung soll in einer Etappe erstellt werden. Der Bauablauf werde so optimiert, dass die Emissionen für die Nachbarschaft möglichst klein sind.
Anwohner befürchten Emissionen und Verkehr
Dessen sind sich Hubert Eichelsberger und die Einsprechenden nicht sicher. Sie befürchten nicht nur Emissionen während der Bauphase, sondern auch später. «Schwersttransporter, Krane, Lastwagen mit Aushub und Baumaterialzuführung sowie Handwerker – alle würden sich durch die angrenzenden Quartiere Jungfrau und Gilam bewegen.» Und: «Die bereits heute extreme Verkehrsbelastung würde in den Quartierstrassen von Küngoldingen zunehmen», ist Eichelsberger überzeugt.
Er und die Einsprechenden finden, dass die geplante Arealüberbauung für die Anwohner grosse Beeinträchtigungen bringt. Es würden «schwerwiegende, langfristige Belastungen und unreparierbare Schäden entstehen», so die Sicht Eichelsbergers. «Die Lebensqualität und das bereits schon heute angeschlagene Image der Gemeinde Oftringen würden sich weiter extrem verschlechtern», ist er überzeugt. In der Bevölkerung herrsche zudem grosses Unverständnis «für diesen Bauwahnsinn, der momentan in unserer Gemeinde herrscht», führt Eichelsberger aus. Der Leerwohnungsbestand beweise, dass Oftringen nur noch von einigen Bauinvestoren mit gewinnmaximierender Denkweise gelenkt, gestaltet und über die Köpfe der Bevölkerung hinweg verplant werde. Bedauerlich findet Eichelsberger zudem, dass der Gemeinderat nicht vorinformiert hat, dass auf dem Areal jetzt etwas geht.