Ein Routinier bringt dem SC Langenthal beim Halbfinalauftakt den Erfolg

Zu Beginn des Schlussabschnittes hatte der SC Langenthal im ersten Playoff-Halbfinalduell gegen den HC Ajoie Chancen, um mehrere Spiele zu gewinnen. In Überzahl traf Dario Kummer die Latte (45. Minute) und Marc Kämpf den Pfosten (46.). Kurz nach Ablauf des Powerplays scheiterte Luca Christen mit einem Weitschuss an Tim Wolf (47.) und Eero Elo kam bei seinem Alleingang (48.) nicht am HCA-Keeper vorbei. Kummer verpasste den Torerfolg zwei weitere Male aus bester Position, sodass längst nicht mehr hätte 4:3 stehen müssen. So hegte stattdessen Ajoie Hoffnungen auf eine Rückkehr.

Dass der SCL führte, war erstaunlich. Schon nach 22 Sekunden lagen die Oberaargauer in Rückstand, Reto Schmutz hatte die Gäste geschockt. Zwölf Minuten später sah die Welt schon wieder ganz anders aus: Langenthal führte mit 3:1 und hatte dies vor allem Captain und Rückkehrer Stefan Tschannen zu verdanken. Dieser schoss erst (6.) das 1:1 und traf (13.) zum 3:1, nachdem er einen Abpraller verwerten konnte. «Erwartet habe ich das so nicht», sagte Tschannen schmunzelnd, «eigentlich wollte ich mich mit einem guten ersten Spiel nach meiner Verletzung herantasten. Dass es aber immer noch so gut klappt, freut mich natürlich.»

Clever eingeleitet wurde das 3:1 von Eric Himelfarb, der mit einem Flachschuss Tim Wolf auf die Beine zwang. Zwei Minuten zuvor hatte Wolf mit einem Flop der Extraklasse das 1:2 verschuldet. Als er einen Befreiungsschlag ablenken wollte, landete der Puck überraschend hinter ihm. «Vielleicht waren wir zu Beginn nicht ganz bereit», konstatierte SCL-Verteidiger Mathieu Maret, «die Reaktion war aber sehr gut.»

Härte und Aggressivität bringen SCL in Bedrängnis
Und sie war wahrscheinlich entscheidend. Denn Ajoie rannte dieser Hypothek ständig hinterher. Die Jurassier kamen zwei Mal durch Lars Frei (23. und 40.) nahe an den SCL heran. Vor allem, weil Ajoie hart und aggressiv spielte, standen die Oberaargauer mehrmals vor Problemen. Ein cleverer Konter sorgte aber erneut für zwischenzeitliche Erholung: Nach einem Flippass traf Eero Elo (33.) zum 4:2.

Als Ajoie einmal zu viel Risiko nahm, stand erneut Stefan Tschannen im Zentrum des Geschehens. Bei einer Zwei-­gegen-eins-Situation bediente er Vincenzo Küng, der für das entscheidende 5:3 sorgte. In den Schlussminuten nutzte Anthony Rouiller eine Fünf-Minuten-Strafe gegen Hans Pienitz zum 4:5, zu mehr reichte es Ajoie nicht. «Zu viele Auswirkungen hat dieser Sieg nicht», sagte Stefan Tschannen mit Blick auf das heutige zweite Spiel. «Wir brauchen noch drei Siege, sie noch vier.»