Die Schwinger gewöhnen sich wieder ans Sägemehl

Corona bringt alles durcheinander – und macht auch vor den traditionsbewussten Schwingern nicht Halt. Seit Mitte des Monats bekannt wurde, dass «nur» die 120 Besten das Training wieder aufnehmen dürfen, herrscht eine gewisse Unruhe bei den Sägemehlathleten.

Von angespannter Stimmung ist im Zofinger Schwingkeller aber nichts zu spüren, als sich die von Matthias Arnold (Reidermoos) trainierte Vierergruppe aus dem Nordwestschweizer Verband mit Patrick Räbmatter (Uerkheim), Nick Alpiger (Staufen), Oliver Hermann (Erlinsbach) und Kaj Hügli (Reitnau) trifft. Die vier Kraftpakete sind konzentriert bei der Arbeit, spornen sich an und geben sich gegenseitig Tipps.

«Wir freuen uns riesig, dass wir wieder schwingen dürfen», erklärt Doppeleidgenosse Patrick Räbmatter, «dass wir am Montag mit dem Training gestartet sind, habe ich am Dienstag definitiv gespürt. Nach der zweiten Einheit war es aber schon besser. Jetzt müssen wir das Flüssige wieder erarbeiten.»

Der Staufner Eidgenosse Nick Alpiger sagt: «Ich bin dankbar, dass ich mit diesem guten Trainer und dieser coolen Vierergruppe wieder trainieren darf. Im letzten guten halben Jahr hat mir das sehr gefehlt.»

Der jüngste des Quartetts ist der 23-jährige Reitnauer Kaj Hügli. «Ich habe mich sehr geschmeichelt gefühlt, dass ich mit diesen starken Schwingern eine Gruppe bilden kann», sagt Hügli, «es sind harte Trainings, die aber viel Spass machen.»

«Es war nicht einfach, wieder reinzufinden», erzählt Oliver Hermann, «den Muskelkater habe ich zu Beginn ziemlich gespürt.» Und was nimmt er mit? «Ich kann bei jedem der Trainingspartner etwas abschauen und Neues lernen.»

Auch Trainer Matthias Arnold ist mit der ersten Woche zufrieden: «Sie machen sehr gut mit. Man merkt, dass sie wieder dort hinwollen, wo sie vor der Pause waren. Ich bin zuversichtlich, dass sie bald wieder auf dem gewohnten Stand sind.»