Für SCL-Captain Yves Müller ist klar: «Da gibts keine Diskussion: Wir gewinnen diese Serie»

26 Sekunden dauerte die dritte Verlängerung im fünften Playoff-Viertelfinal-Spiel zwischen Langenthal und Thurgau, dann war die Partie entschieden. Ausgerechnet Jonathan Ang, der mit zwei Fehlern den SCL-Ausgleich in der letzten Minute der regulären Spielzeit möglich gemacht hatte, erzielte das entscheidende 3:2 für den Gast. Auch deshalb ist HCT-Trainer Stephan Mair wenige Minuten später im Interview in ausgelassener Stimmung: «Ich kann euch sagen: Ich wollte den Kerl töten nach diesen Fehlern», sagt er und hängt fast schon verzweifelt an: «Und dann schiesst noch genau der das entscheidende Tor.» Seine Mannschaft und er seien vom Himmel durch die Hölle gegangen und wieder zurück. «Der gleiche Mist passierte schon gegen Olten. Kurz vor Schluss ein Shorthander zum Ausgleich. Und in der Verlängerung wurde uns auch noch ein Tor aberkannt. Irgendwann war ich an dem Punkt, an dem ich mich dem Schicksal einfach hingegeben habe. Sonst wäre ich durchgedreht.» Eines sei für ihn klar: «Wenn man bis hierhin noch einen Beweis gebraucht hätte, dass dieses Team Charakter hat, dann haben wir ihn heute erbracht.» Entsprechend sei er unglaublich stolz auf sein Team, für das er nun Vorteile für Spiel sechs erahnt. Weil Thurgau bis in die letzte Minute – im Gegensatz zum SCL – mit allen Linien spielte, sei man haushälterischer mit den Kräften umgegangen.

«Man hat gesehen, welche Equipe stehend K.O. war»

Für SCL-Captain Yves Müller barer Unsinn. «Wenn man die Verlängerungen gesehen hat, hat man auch gesehen, welche Equipe stehend K.O. war.» Der SC Langenthal sei die ganze Zeit drückend überlegen gewesen, so der Verteidiger weiter. Dies unterstreicht auch das Schussverhältnis. In knapp 41 Minuten gaben die Langenthaler 24 Schüsse aufs Tor ab, Thurgau deren 11. «Aber wenn man den Puck einfach nicht reinbringt, dann verliert man», so die ebenso passende Schlussfolgerung. Diesbezüglich gilt es nun, schnell eine Lösung zu finden. Zweifellos ist das aber nicht einfach, zumal die Langenthaler diese schon seit fünf Spielen gegen den starken HCT-Torhüter Nicola Aeberhard vergeben suchen. «Noch ein Spürchen intensiver vors Tor, noch mehr wollen und die Scheibe einfach über die Linie drücken», sagt Müller als naheliegende Lösung.

Dass die freitägliche Niederlage im Marathon-Spiel schmerze, gab der 32-Jährige kurz nach der Partie zu, schnell drehte er aber den Spiess vom Negativen ins Positive: «Über die Niederlage zu diskutieren, bringt gar nichts. Das ist Playoff. Und wir führen in der Serie immer noch 3:2.» Zudem sei der SCL die bessere Mannschaft, entsprechend sei die Niederlage keine Riesentragödie. Für die morgige sechste Partie gebe es für ihn deshalb auch keinen Zweifel: «Da gibts keine Diskussion. Wir werden diese Serie gewinnen.»