
Patrick Räbmatter will in Kilchberg um den Tagessieg mitschwingen
Es ist das wichtigste Schwingfest der Saison und nur gerade sechs Schwinger aus der Nordwestschweiz dürfen am Samstag im zürcherischen Kilchberg starten. Wie gross eine Delegation ist, richtet sich nach der Grösse des Teilverbands und da steht der Nordwestschweizer Verband an zweitletzter Stelle. Da am Fest mit eidgenössischem Charakter nur 60 Teilnehmer erlaubt sind, ist alleine die Nomination für viele ein Erfolg. Dass die Aargauer im Nordwestschweizer Verband derzeit klar am stärksten sind, zeigt ein Blick auf das Aufgebot. Vier der sechs nominierten Schwinger sind Aargauer. Und dies, obwohl mit Joel Strebel ein Eidgenosse aus dem Freiamt verletzt nicht zur Auswahl stand. Für ihn rückte Oliver Hermann nach.
Nimmt man die bisher erreichten Erfolge als Massstab, führt Nick Alpiger das Team an. Der 25-Jährige hat allerdings eine turbulente Zeit hinter sich. Nachdem er am Aargauer Kantonalen im Juni sein Comeback gab und im Schlussgang gegen Christian Stucki zu einem Unentschieden kam, verletzte er sich am Solothurnischen erneut. Nur um beim erneuten Comeback sogleich das Basellandschaftliche Fest zu gewinnen. Doch damit nicht genug: Eine Coronaerkrankung verhinderte in der Folge seine Teilnahme am «Nordwestschweizer». Welchen Alpiger wird man in Kilchberg zu sehen bekommen? Den Dominator oder den Pechvogel? Im ersten Gang trifft er auf den Zürcher Eidgenossen Samir Leuppi.
«Räbi» reist mit viel Selbstvertrauen an
Der 23-jährige Andreas Döbeli, der zuerst auf Roger Rychen trifft, hat zuletzt das Nordwestschweizer Fest für sich entschieden und wird mit grosser Zuversicht ans Saisonhighlight reisen. In Zunzgen besiegte er im Schlussgang Patrick Räbmatter. Das ärgerte den 29-jährigen Räbmatter allerdings nur kurz, hatte er zuvor doch Schwingerkönig Kilian Wenger besiegt. Danach wurde sein Selbstvertrauen aber getrübt, als der Eidgenosse am Nordostschweizer Fest den Kranz verpasste. Räbmatter bekommt es im Anschwingen mit Christian Schuler zu tun, den er in fünf Duellen, die immer einen Gewinner hervorbrachten, zweimal besiegen konnte. 2019 und 2015 an zwei Rangschwingfesten im Herbst «Ich hätte es schlechter treffen können», sagt Patrick Räbmatter, «Christian Schuler ist einer, der schwingen will.» Einfache Gegner gebe es bei diesem auserlesenen Feld sowieso nicht: «Es ist die Crème de la Crème am Start. Am Ende des Tages kann es sein, dass du sechs Eidgenossen auf dem Notenblatt hast.» Dennoch steigt «Räbi» relativ unbescheiden in den Saisonhöhepunkt: «Ich habe am Nordwestschweizer Schwingfest in Zunzgen gesehen, was an einem guten Tag möglich ist», sagt der Uerkner Doppeleidgenosse, «ich will um den Tagessieg mitschwingen. Es gibt nichts zu verlieren.»