Trotz Homeoffice-Pflicht: Das Arbeiten von zu Hause hat nur leicht zugenommen

Obwohl der Bundesrat im Januar eine Homeoffice-Pflicht erlassen hat, arbeitet aktuell gerade mal 51 Prozent der Bevölkerung mehr als einen Tag von zu Hause aus. Dies zeigt eine am Montag veröffentlichte Umfrage des Vergleichsdienstes Comparis. Der Anteil ist im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie damit nur leicht gestiegen. Im Jahr 2019 arbeiteten bereits 42 Prozent mindestens einen halben Tag zu Hause.

Etwas stärker gewachsen ist hingegen der Anteil derjenigen, die mehr als die Hälfte ihrer Arbeitszeit zu Hause verbringen. Vor der Pandemie waren es 21 Prozent, aktuell sind es 37 Prozent. Gar nicht im Homeoffice arbeiten derzeit 46 Prozent der Befragten. Dieser Anteil ist nur wenig kleiner als 2019 mit 51,6 Prozent.

Homeoffice eher im Eigenheim als in der Mietwohnung

Die Comparis-Studie verdeutlicht vor allem: Das Homeoffice hat sich fast nur bei den Gutausgebildeten durchgesetzt. Bei Personen mit hohem Bildungsstand liegt der Anteil derjenigen, die zu mindestens 90 Prozent von zu Hause aus arbeiten, bei 26 Prozent. Bei Personen mit niedrigen und mittleren Bildungsabschlüssen liegt er bei nur 11 Prozent. Auch Vielverdiener arbeiten im Vergleich zu Geringverdienern eher im Homeoffice.

Unterschiede gibt es auch bezüglich Wohnverhältnis. Ein Viertel der Wohneigentümer arbeitet fast die ganze Woche von zu Hause aus, während dieser Anteil bei Mietern nur 17 Prozent beträgt. Zudem sind Männer im Homeoffice eher anzutreffen als Frauen. Laut Comparis arbeiten Frauen eher in Berufen, die eine physische Präsenz erfordern.

Kein nachhaltiger Homeoffice-Boom

Comparis hat die rund 1000 Personen auch zu ihren Vorstellungen bezüglich Homeoffice für die Zeit nach der Pandemie befragt. 60 Prozent gaben an, dass sie nach dem Lockdown mindestens einen halben Tag pro Woche im Homeoffice verbringen werden. Gut 20 Prozent sehen ihren künftigen Homeoffice-Anteil bei unter 10 Prozent. Daraus einen nachhaltigen Boom der Heimarbeit abzuleiten, ist laut Comparis «übertrieben».

Die repräsentative Umfrage hat das Marktforschungsinstitut Innofact im Februar im Auftrag des Vergleichsdienstes Comparis.ch durchgeführt.