
SCL-Stürmer Marc Kämpf ist sich sicher: «Der Titel hätte den gleichen Wert»
Der SC Langenthal hat sich in dieser Saison mehrmals von seiner besten Seite gezeigt, weshalb vieles darauf hindeutet, dass die Oberaargauer die Qualifikation auf dem dritten Rang abschliessen werden. Gelb-Blau darf sich deshalb auf Playoffs vorbereiten, die etwas länger dauern dürften. Dabei wird, wie schon die ganze Saison, auch die schönste Zeit der Saison einen faden Beigeschmack haben. Etwa für Marc Kämpf, der letzte Saison noch vor 17000 SCB-Anhängern spielen durfte, ist klar: «Die Zuschauer fehlen enorm – seit dem ersten Spiel. Und deshalb nervt uns die Situation als Spieler natürlich extrem.» Zuschauer würden beim Eishockey einen grossen Einfluss haben, entsprechend sei die Situation auch mühsam. Aber: «Natürlich sind wir froh, dass wir unserer Leidenschaft überhaupt fröhnen dürfen.» Die Gefühle über die ganze Saison seien deshalb quasi gemischt, «genug» davon habe man zweifellos, auch im Eishockey sehnt man sich immer mehr nach Normalität.
Die Junioren haben es sicher einfacher
Ein bisschen gewöhnlicher ist die Situation für Ex-Junioren wie Elvis Schläpfer, der in einem Monat 20 Jahre alt wird. Er kennt die grossen Zuschauerkulissen noch nicht wirklich, weshalb ihm die Fans auch nur bedingt fehlen. «Ich habe mich sehr darauf gefreut, endlich vor Zuschauer zu spielen. Und ich denke, ihr Einfluss fehlt schon.» In einzelnen Situationen würden die Anhänger aber auch für Nervosität sorgen. Gerade ihm mache es aber sowieso Freude, auf dem Eisfeld stehen zu können, weil er dies als Privileg ansehe, endlich auf Profi-Level spielen zu dürfen. «In der Juniorenzeit haben vor allem meine Eltern zugeschaut. Immerhin mein Vater darf das ja immer noch», sagt Elvis Schläpfer, der von SCL-Sportchef Kevin Schläpfer spricht.
Kurz vor den Playoffs dürfte nun die Stimmung auch bei Marc Kämpf drehen – denn jetzt geht es darum, einen Titel zu gewinnen. Und in drei Jahren, so Marc Kämpf, «denkt niemand mehr daran, dass damals im Jahr 2021 Corona war. Der Titel hätte den gleichen Wert, also werden wir genau gleich darum kämpfen.» Ans Feiern wolle er aber noch nicht denken, da sei man noch zu weit weg, findet Kämpf.
Für Schläpfer ist hingegen klar, Corona könnte bis zuletzt auch Einfluss auf das Meisterrennen nehmen. «Vielleicht hat der Heimvorteil in diesem Jahr weniger wert», schätzt er. Doch vielleicht, so hofft Kämpf, können schon bald einzelne Zuschauer für ein bisschen Heimvorteil sorgen. So sagt der SCL-Stürmer abschliessend: «Bis zum Final und einer allfälligen Feier kann noch viel passieren. Alleine ein paar Zuschauer würden uns schon viel Freude bereiten.»