Jonas Schär will endlich wieder die Tennisbälle tanzen lassen

Jede Krise bietet die Chance, Neues zu entdecken. Eine solche Erfahrung machte diese Woche Jonas Schär. Das 20-jährige Tennistalent aus Küngoldingen wagte sich auf die Tanzfläche – allerdings nicht ganz freiwillig. Schär, der sich im letzten Kantonsschuljahr befindet, musste zur Tanzprüfung antraben. Der Ausflug in eine andere Sportart endete mit einer guten Note, wenn auch nicht auf Anhieb. «Beim ersten Versuch bin ich aus dem Takt gefallen. Im zweiten Anlauf hat es dann geklappt», sagt Schär erleichtert. Ein Wechsel der Unterlage stehe trotz interessantem Erlebnis aber nicht zur Debatte, wie er schmunzelnd versichert.

Denn der Schweizer Meister, mehrfache Aargauer Junioren-Meister und Gewinner internationaler Nachwuchsturniere bevorzugt weiterhin jene Beläge, auf denen er die gelben Filzbälle schlagen kann. Daran ändert auch die Coronapandemie nichts, obwohl die letzten zwölf Monate einige Herausforderungen mit sich brachten. Die grösste Umstellung erforderte der erste Lockdown vor gut einem Jahr. «Ich habe während zwei Monaten kein Tennis gespielt. Das war ein starker Einschnitt», erinnert sich Jonas Schär. Neben Joggingrunden oder Kraftübungen in den eigenen vier Wänden verfolgte er kreative Lösungsansätze und drosch die Bälle etwa an die Hauswand. «Das ist aber nicht das Gleiche», sagt er.

Umso erfreuter zeigte sich Jonas Schär, dass mit den Turnieren im Sommer die Normalität in seinen Alltag zurückkehrte. Die momentanen Einschränkungen wegen der zweiten Corona-Welle nimmt Schär gelassener hin, weil nun Trainingsaktivitäten in der Halle im Leistungssport erlaubt sind. «Ich habe das Glück, dass die Hallenbesitzer in Zofingen und Trimbach ihre Türen für mich öffnen. Es ist ein riesiger Unterschied, wenn man Bälle auf dem Tennisplatz schlagen darf», sagt das Mitglied des TCZ.

So viele Spiele wie möglich mit Fokus auf die Top 20
Die angekündigten Lockerungen des Bundesrats motivieren Jonas Schär zusätzlich, auf die bevorstehenden Ernstkämpfe hinzuarbeiten. Im März plant er mit der Teilnahme an den internationalen Turnieren in Trimbach und Biel, was aber wegen seines Rankings vom Eingang der Anmeldungen abhängig ist. Danach orientiert sich die Nummer 28 der Schweiz hauptsächlich an nationalen Turnieren, weil das mit dem vorgesehenen Studiumbeginn im Herbst besser zu vereinbaren ist. «Ich will viel Tennis spielen und versuche, so gut wie möglich mit der Spitze des Landes mitzuhalten», sagt Schär.

Noch letzten Sommer grüsste der Aargauer nach starken Resultaten im Winter 2019/20 von Position 18. Im Trikot des TC Froburg Trimbach-Olten traf er deshalb in der Interclubsaison auf namhafte Konkurrenten, womit der Rang in den Top 20 nur schwer zu halten war. «Das Niveau war sehr hoch, weil die besten Schweizer Spieler wegen der Coronapandemie nicht im Ausland weilten», sagt Jonas Schär. Trotzdem bezeichnet er diese Duelle als lehrreich. «Ich habe gesehen, wo ich stehen kann, wenn ich Tennis auf meinem besten Level spiele», sagt Schär.