
Immobilienmarkt: Wertsteigerung für Wohneigentum auch in der Region
Der Schweizerische Wohnimmobilienpreisindex stieg im 4. Quartal 2020 im Vergleich zum Vorquartal um 2,3 Prozent – so eine Medienmitteilung des Bundesamts für Statistik (BFS). Wertsteigerungen in den Agglomerationen Basel, Bern und Zürich? Wertverluste in ländlichen Gebieten? Diesmal ist das Gegenteil der Fall – in der Stadt Zürich sowie links und rechts des Zürichsees stiegen die Preise um «nur» 1,5 Prozent. Dazu ist allerdings zu sagen, dass die auf die Gemeindeebene heruntergebrochenen Zahlen zu einem schönen Teil auf Rechnungsmodellen beruhen. Liegenschaftspreise für eine Kleingemeinde wie Wiliberg über Marktdaten zu erheben, ist kaum möglich. Hier greifen Vergleiche und Algorithmen. Die berechneten Daten hat das BFS in einer Tabelle erfasst, aber auch mit einer interaktiven Karte visualisiert. Auf ihr kann man jede Gemeinde anklicken und bekommt Informationen.
In der Region Zofingen sind die Unterschiede laut BFS gering und pendeln zwischen 2,6 und 2,9 Prozent. Tiefere Zahlen für die Region weist die Aargauische Kantonalbank in ihrem Immobilienbarometer vom November 2020 aus. Danach stiegen im 3. Quartal 2020 die Preise gegenüber dem Vorjahr für Einfamilienhäuser um 0,7 Prozent und jene für Eigentumswohnungen um 1,3 Prozent. Zum Vergleich: Im gesamten Kanton stiegen die Preise für Einfamilienhäuser um 2,3 und jene für Eigentumswohnungen um 2,8 Prozent.
Experten sind sich einig, dass die Pandemie den Wunsch nach Eigenheimen befeuert – gerade auf dem Land. Zwar sei das Haus oder die Eigentumswohnung auf dem Land mit längeren Arbeitswegen verbunden, diese fallen wegen des vermehrten Arbeitens im Homeoffice jedoch weniger stark ins Gewicht, heisst es.
«Wohneigentum ist in der Region Zofingen unbestritten teurer geworden», bestätigt auch der Safenwiler Immobilienmakler Robert F. Hochuli. Einen Grund sieht er in markant höheren Preisen für Bauland, das derzeit sehr rar ist. Der Grund: Die Raumplanung verpflichtet die Gemeinden, ihren Baulandbedarf nur noch untergeordnet durch neue Bauzonen aufzufangen. Der Wert des Baugrunds für eine Eigentumswohnung macht laut Hochuli etwa einen Drittel des Kaufpreises aus. An Preissteigerungen durch die Nachfrage von Corona-Flüchtenden glaubt Hochuli weniger. Zudem seien die Banken mit Kreditvergaben sehr streng geworden.