
Corona-Impfung: In Altersheimen ist die Dankbarkeit gross
Die Thematik rund ums Impfen ist nicht erst seit der Corona-Pandemie umstritten. Viele Eltern müssen sich schon früh entscheiden, ob sie ihren Säugling gegen Kinderlähmung, Hepatitis B oder Starrkrampf impfen lassen wollen oder nicht. Das BAG empfiehlt es auf seiner Website. Seitdem auch gegen das Coronavirus ein Impfstoff besteht, haben die Diskussionen wieder an Fahrt aufgenommen, zumal der Wirkstoff frisch auf dem Markt ist.
Das zeigt auch eine Anfrage an die regionalen Alters- und Pflegezentren zu diesem Thema. Den ersten Impftag hinter sich (und zum Teil auch den zweiten) haben das Seniorenzentrum Hardmatt in Strengelbach, das Pflegeheim Sennhof in Vordemwald, das Alters- und Pflegeheim Luegenacher in Rothrist, das Seniorenzentrum Zofingen sowie das Alters- und Pflegezentrum Rondo in Safenwil-Walterswil. Der Grundtenor der Geschäftsführerinnen und -führer ist eindeutig: Erleichterung und Dankbarkeit. So sagt Urs Schenker, Geschäftsführer des Pflegeheims Sennhof in Vordemwald: «Es gab sehr viele Rückmeldungen von grosser Dankbarkeit.» Doris Schmid, Leiterin Verwaltung des Seniorenzentrums Zofingen, ergänzt: «Die Erleichterung war bei unseren Bewohnerinnen und Bewohnern aber auch bei den Mitarbeitenden sehr gross und die Hoffnung auf eine Rückkehr in die Normalität wächst mit der Impfung natürlich sehr.»
«Einen kleinen Beitrag an die Menschheit leisten»
Diese Normalität scheinen alle Verantwortlichen sehnsüchtig zu erwarten. Gross waren die Strapazen in den letzten elf Monaten seit dem Ausbruch der Pandemie. So erachtet Roger Müller, Geschäftsführer des Seniorenzentrums Hardmatt in Strengelbach, das Impfen als eine Möglichkeit, der weiteren Ausbreitung der Pandemie effektiv entgegenwirken zu können. Für ihn ist die Impfung mehr als nur das Händedesinfizieren oder das Distanzhalten. Er findet auch klare Worte für Impfskeptiker: «Es ist eine Massnahme, die für mich eine logische Folge unseres Fortschritts ist. Wer diese nun hinterfragen will, soll mich bitte mit einer besseren Lösung überzeugen.» Natürlich sei auch im Hardmatt das Impfen freiwillig. Die Bewohnenden und Mitarbeitenden mussten, wie in allen Alterszentren, eine schriftliche Einverständniserklärung unterschreiben. Roger Müller ist überzeugt: «Es ist die richtige Massnahme und zwingt die Gesellschaft zu einer absoluten Entscheidung.»
Dem schliesst sich auch Astrid Bär (49) an. Sie arbeitet im Sennhof in Vordemwald und ist Leiterin der Freiwilligenarbeit. Auch sie liess sich Ende Januar im Sennhof impfen. «Für mich war es ganz klar, dass ich mich impfen lassen werde. Damit schütze ich mich und meine Mitmenschen und leiste meinen kleinen Beitrag zur Bekämpfung der Pandemie und somit an die Menschheit.»

Aufgrund des knappen Impfstoffs konnten in den Heimen zum Teil nicht alle Mitarbeitenden geimpft werden. Das BAG empfiehlt nach den besonders gefährdeten Personen das Gesundheitspersonal mit direktem Patientenkontakt zu besonders gefährdeten Personen zu impfen. So sind im Sennhof rund 35 Prozent und im Seniorenzentrum Hardmatt Strengelbach rund 47 Prozent der Mitarbeitenden geimpft. Der Geschäftsführer des Alters- und Pflegeheims Luegenacher in Rothrist, Marcel Rüegger, verrät auf Anfrage, dass 109 Bewohnende und 69 Mitarbeitende am 10. Februar geimpft wurden. Im Seniorenzentrum Zofingen fand der erste Impftag am 4. Februar statt. Laut Doris Schmid liessen sich gut 100 Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeiter impfen.
Urs Schenker sowie Roger Müller bestätigen auf Anfrage, dass sie sich auch impfen liessen. So sagt Schenker: «Das ist logisch, schliesslich haben wir alle engen Kontakt zu unseren Bewohnenden.» Auch Roger Müller ist gegen das Coronavirus geimpft worden und ergänzt: «Ich bin auf jeden Fall dankbar, dass mich meine Eltern seinerzeit gegen Kinderlähmung und Ähnliches impfen liessen und ich danach die Möglichkeit hatte, gesund aufzuwachsen.»

