
SC Schöftland und SC Zofingen sehen mögliche 1.-Liga-Reform als Chance
Wie soll die Zukunft der Promotion League und der 1. Liga aussehen? Bei einer virtuellen Konferenz stellten die 58 Präsidenten der Klubs aus der dritt- und vierthöchsten Fussballliga eine mögliche Antwort auf diese Frage vor. Konkret soll die Promotion League mit zwei zusätzlichen Klubs auf 18 Vertreter aufgestockt werden, in der 1. Liga soll es neu drei Gruppen mit 16 statt wie bisher mit 14 Teams geben. Das Erstliga-Komitee überreichte seinen Vorschlag dem Schweizerischen Fussballverband, der Swiss Football League und der Amateur-Liga, welche nun Stellung zur geplanten Reform der Ligastruktur beziehen müssen.
Entsprechend hat man sich beim SC Schöftland noch nicht gross mit der Thematik befasst. Sportchef Manuel Moor bezeichnet die Aufstockung aus sportlicher Sicht aber als interessante Sache. «Wir sind eine Mannschaft, die sich eher nach vorne als nach hinten orientiert. Für uns wäre das eine Chance, um den Aufstieg in die 1. Liga mitzuspielen», sagt er. Alles auf eine Karte setzen werde man aber bei einer Reform nicht. «Wir müssten uns Gedanken machen, ob wir voll angreifen wollen, falls der Aufstieg ein realistisches Szenario wäre», betont Moor. Denn der Aspekt sei nicht zu unterschätzen, fallen doch in der 1. Liga höhere Schiedsrichterkosten, längere Anfahrtswege oder eventuell auch eine Anpassung der Spesen für die Spieler an.
Hinzu kommt, dass für Manuel Moor die 2. Liga inter nach wie vor ihren Reiz hat. «Das Niveau ist in den letzten Jahren gestiegen. Es hat viele Teams, die einen guten Fussball zeigen und nach oben schielen», sagt er. Ausserdem dürfte es dank der einen oder anderen Aargauer Mannschaft, die aus der regionalen 2. Liga für die in die 1. Liga abgewanderten Aufsteiger nachrücken würde, auf der Sportanlage Rütimatten zusätzliche Derbys geben. «Das wäre für die Zuschauer und für den Klub attraktiv, nicht zuletzt aus finanzieller Sicht», sagt Moor. Er vermutet dennoch, dass eine Reform die Diskussion über Sinn und Zweck der 2. Liga inter intensiviert, weil die besten Teams dann eine Stufe höher spielen werden.
Neben dem Klub kann die ganze Region profitieren
Diese Ansicht teilt Andreas Bomm. Für den Sportchef des SC Zofingen stellt sich gar die Frage, ob die 2. Liga inter dann noch zeitgemäss daherkommt. «Wenn weniger Topteams vertreten sind, müsste man sich die Daseinsberechtigung überlegen. Ich kann jeden Verein verstehen, der unter diesen Umständen lieber in der 2. Liga spielen will», sagt er. Den SCZ sieht Bomm trotzdem eher als Profiteur einer Reform. «Wir sind seit Jahren vorne dabei, sportlich wäre das eine gute Sache für uns», sagt er.
Für ihn fast noch wichtiger seien die Vorteile, die sich für die Partnervereine des Team Aargau bieten. «Der FC Baden wäre ein Kandidat für den Aufstieg in die Promotion League und würde ebenfalls profitieren», erklärt Andreas Bomm. In diesem Fall hätten alle Beteiligten einen Nutzen davon: «Das Team Aargau und die ganze Region», sagt er.