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Einstimmiges Ja zu tiefen Steuern und Überschuss

Die Gemeindeversammlung Altishofen genehmigte das Budget 2022 einstimmig
41 stimmberechtigte Personen haben am garstigen Winterabend vom Mittwoch den Weg in die KulTURhalle Altishofen gefunden. Desinfektionsmittel und Masken standen bereit. Wie angekündigt, wurde dem Corona-Schutzkonzept Rechnung getragen.

In seiner Begrüssungsrede wies Gemeindepräsident Thomas Roos (Die Mitte) darauf hin, wie die Pandemie das soziale Leben negativ beeinflusse. Zwei Fronten fänden keinen Konsens mehr. Er stellte die Frage in den Raum, ob nicht mit mehr Toleranz auch die gegenseitigen Meinungen respektiert werden könnten. Mit der Durchführung der Budget-Gemeindeversammlung vor Ort wolle der Gemeinderat Altishofen einen Schritt Richtung Normalität gehen und ein Zeichen setzen.

Traktandiert waren der Aufgaben- und Finanzplan 2022 bis 2025 sowie das Budget 2022 mit der Festsetzung des Steuerfusses. Die Erfolgsrechnung sieht für das nächste Jahr bei einem betrieblichen Aufwand von 11,68 Millionen Franken einen Ertragsüberschuss von 44 880 Franken vor. Die Nettoinvestitionen der Investitionsrechnung belaufen sich auf 1,3 Millionen Franken.

Erfreulicherweise werden sich, im Gegensatz zum Budget 2021 die Ausgaben um 44‘985 Franken reduzieren. Der Mehraufwand in den Bereichen Gesundheit und Soziale Sicherheit von 131‘437 Franken konnte durch die übrigen Aufgabenbereiche kompensiert werden. Teile dieses Mehraufwandes sind nicht beeinflussbar, da sie gesetzlich vorgeschrieben oder vom Kanton vorgegeben sind.

Gegenüber dem Budget 2021 haben sich die Einnahmen um 342‘205 Franken erhöht. Die Steuereinnahmen wurden auf Basis der provisorischen Veranlagungen für das Jahr 2021 eingerechnet. Eine Reduktion der Steuereinnahmen infolge COVID-19 Pandemie wurde, entgegen dem Budget 2021 nicht eingerechnet.

Steuererhöhung im Jahr 2023

Im längerfristigen Finanzplan bis 2027 zeigt sich, dass das strukturelle Defizit nur durch eine kontinuierliche Steuererhöhung um 0.05 Einheiten ab 2023 behoben werden kann.
Die einzelnen Bereiche wurden vorgestellt und deren Einfluss auf das Budget 2022 und die kommenden Aufgaben. Beim Präsidialen weist das Budget gegenüber dem Vorjahr keine wesentliche Veränderungen auf. Im Bereich Bildung, Sport und Kultur stehen die Schulen der Standorte Altishofen und Ebersecken vor grossen Herausforderungen. Die im Jahre 2021 erarbeitete Analyse hat festgestellt, dass die Schülerzahl von Ebersecken in den nächsten Jahren deutlich rückläufig sein wird. Dies im Gegensatz zum Schulstandort Altishofen. Dies bedingt im Budgetjahr 2022 weiterführende Planungsschritte.

Ab 1. Januar 2022 werden neue Richtlinien für die Vereinsunterstützung eingeführt, informierte der Gemeinderat die Versammlung.

Der Gemeindeverband Schwimmbad Stämpfel in Nebikon plant den Bau eines Solardaches. Die Gemeinde Altishofen wird sich mit 18 000 Franken daran beteiligen.
Die Besoldungen der Kindergärtnerinnen müssen angepasst werden. Für den IT-Bereich der Schule Altishofen wurden bereits 67 000 Franken investiert. Bei der Feuerwehr, dem Militär, Zivilschutz und Volkswirtschaft sind keine grösseren Abweichungen vorhersehbar. Für 2022 sind fünf militärische Einquartierungen angemeldet. Im Bereich Gesundheit und Soziales sei festzuhalten, dass die wirtschaftliche Sozialhilfe leicht steige. Die Restfinanzierung der Heime und der Spitex wird voraussichtlich höher ausfallen.

Im Bereich Bau und Umwelt informierte der zuständige Gemeinderat, dass die Unterstände beim Gallikerkreisel erst 2022 realisiert werden. Die gesamte Strassenbeleuchtung der Gemeindestrassen im nächsten Jahr auf LED umgestellt.
Die Rechnungskommission stellte in ihrem Bericht fest, dass gemäss ihrer Beurteilung der Aufgaben- und Finanzplan sowie das Budget den gesetzlichen Vorschriften entspricht. Sie empfahl, das vorliegende Budget und den vorgeschlagenen Steuerfuss von 1.70 Einheiten zu genehmigen.

Alle Anträge des Gemeinderats wurden zustimmend zu Kenntnis genommen oder einstimmig genehmigt. Pirmin Steinmann hatte als Rechnungskommissionsmitglied demissioniert. Stefanie Banz stellt sich der Wahl und wurde einstimmig und mit Applaus als neues Mitglied der Rechnungskommission gewählt.

Stefanie Banz wurde einstimmig in die Rechnungskommission gewählt, als Nachfogerin von Kurt Steinmann
Bild: Béatrice Wüst

Ich wünsche mir mehr Toleranz bei der Frage der Corona-Massnahmen, damit die gegenseitigen Meinungen respektiert werden können.

Thomas Roos