Ein zweiter Elo-Hattrick gegen Thurgau wäre zu kitschig gewesen

Es wäre wohl zu kitschig gewesen. Zwei Sekunden vor Schluss schiesst Langenthals Finne Eero Elo aus spitzem Winkel auf das halb leere Thurgauer Tor. Dies nach einem packenden Powerplay, in welchem der SC Langenthal mehr als eine Minute mit sechs gegen vier Mann mit der Brechstange nach dem 5:5-Ausgleich strebt. Und nun scheint der Lucky-Punch da – jäh gelingt es Thurgau-Keeper Nicola Aebersold aber, seinen Schoner noch irgendwie in die Flugbahn zu werfen.

Es wäre der dritte Treffer für Elo an diesem Abend gewesen. Bereits beim ersten Auswärtsspiel in dieser Saison gegen den HC Thurgau hatte er einen Hattrick erzielt. Damals siegte der SCL 5:4 nach Verlängerung, gestern musste er sich geschlagen geben.

Zum Auftakt zwei SCL-Tore innerhalb von 33 Sekunden
Dabei verlief der Auftakt in die Partie für die Gäste verheissungsvoll: Zunächst spielte Eero Elo SCL-Captain Stefan Tschannen an, der die Scheibe am sich noch schiebenden Thurgau-Goalie Nicola Aeberhard vorbei zur 1:0-Führung einnetzen konnte. Nur 33 Sekunden später erhöhte Elo mit einem Schuss unter die Latte auf 2:0.

Nachdem Eelo den ersten Thurgauer Treffer durch Adrian Wetli (15. Minute) zu Beginn des Mitteldrittels mit dem 3:1 beantwortete, gerieten zwei Ex-Langenthaler in Torrausch: Thurgaus Stürmer Dominic Hobi, der in 267 Spielen für die Oberaargauer 50 Punkte erzielt hat, zog in der 28. Minute von links vor das Tor. Langenthals Goalie Pascal Caminada ging bei seinem Einsatz zu Boden, während Hobi hinter das Gehäuse brauste. Caminada warf sich in die richtige Richtung und versuchte so, die «Türe» noch zu schliessen, Hobi gelang dennoch der Anschluss. Nur 42 Sekunden später glich Joel Scheidegger – er sammelte zwölf Punkte in 91 Auftritten für den SCL – zum 3:3 aus.

Dreieinhalb Minuten nach dem Doppelschlag schoss Terrence Brennan Thurgau erstmals in Front. Marc Kämpf konnte den Rückstand in der 43. Minute noch wettmachen, auf Michael Looslis Treffer zum 5:4 (50.) wusste der SCL in der dramatischen Schlussphase keine Antwort mehr. «Wir haben eine Reaktion auf die letzten beiden Spiele gezeigt, aber zum Punktegewinn hat es knapp nicht gereicht», sagte SCL-Stürmer Robin Nyffeler.

Bereits morgen Freitag wartet mit dem Heimspiel gegen Visp der nächste Einsatz für den SC Langenthal. Die Walliser sind unter Yves Sarault erstarkt und konnten in ihren letzten vier Spielen dreimal siegen.

Thurgau – Langenthal 5:4 (1:2, 3:1, 1:1)


Güttingersreuti. – Keine Zuschauer. – SR: Eichmann/Weber, Bichsel/Nater. – Tore: 8. Tschannen (Elo) 0:1. 9. Elo (Higgins) 0:2. 15. Wetli (Brändli) 1:2. 22. Elo (Kummer, Tschannen) 1:3. 28. Hobi 2:3. 29. Scheidegger 3:3. 32. Brennan (Fritsche) 4:3. 43. Kämpf (Rüegsegger, Himelfarb) 4:4. 50. Michael Loosli 5:4. – Strafen: 6-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Fechtig) gegen Thurgau, 3-mal 2 Minuten gegen Langenthal.
Thurgau: Aeberhard (Messerli); Brennan, Wildhaber; Fechtig, Scheidegger; Schmuckli, Soracreppa; Schnyder; Michael Loosli, Hobi, Spannring; Rehak, Rundqvist, Jannik Loosli; Hinterkircher, Brändli, Wetli; Bischofberger, Fritsche, Baumann.
Langenthal: Caminada (Henauer); Büsser, Maret; Higgins, Christen; Törmänen, Pienitz; Dobryskin; Kämpf, Kläy, Wyss; Tschannen, Kummer, Elo; Elvis Schläpfer, Nyffeler, Derungs; Gerber, Himelfarb, Rüegsegger.
Bemerkungen: Thurgau ohne Hollenstein, Hulak, Molina, Moor, Moser, Mosimann, Parati, Rüegger und Schmutz (alle verletzt). Langenthal ohne Chanton, Dähler, Guggenheim, Küng, Müller, Weber (alle verletzt) und Bircher (Partnerteam). 58:21 Time-Out Langenthal, danach bis 60:00 mit sechstem Feldspieler statt Goalie Caminada.

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