Der SC Langenthal total von der Rolle

Der SC Langenthal scheint aus der samstäglichen Niederlage gegen die EVZ Academy nichts gelernt zu haben. Beinahe dieselben Fehler machten die Oberaargauer in der gestrigen Partie gegen die GCK Lions erneut. Den ersten erlaubte sich Fabio Kläy schon in den ersten Sekunden. An der eigenen blauen Linie verlor jener Spieler die Scheibe, der schon das 0:1 gegen Zug mit einem Fehler eingeleitet hatte. Auch die Zürcher bedankten sich ähnlich: Willy Riedi schoss nach diesem Fehlstart nach 21 Sekunden das 1:0.

Damit aber nicht genug: Erneut kassierten die Oberaargauer zu viele und oft unnötige Strafen, weshalb sie sich gleich zwei Mal in doppelter Unterzahl wehren mussten. Die ersten 49 Sekunden überstanden die Gastgeber noch mit ansehnlicher Kampfkraft, als weitere 64 Sekunden folgten, nutzte aber auch diese nichts mehr. Riedi sorgte auch für das 2.0.

GCK-Hüter Robin Zumbühl hält zu stark

Dazwischen hatte Langenthal nicht nur schlecht gespielt. Gegen die ebenfalls schnell spielenden Lions entstanden interessante Angriffe, die torwürdig gewesen wären. Fabio Kläy (23. Minute) hätte sogar das obere Dreieck haargenau getroffen, hätte der starke GCK-Torhüter Robin Zumbühl nicht eingegriffen. Und auch Stefan Tschannen stand im ersten Drittel urplötzlich alleine vor dem Tor und scheiterte am 22-Jährigen. Nach 36 Minuten schien es deshalb, dass sich der Löwe nur auf kuriose Weise bezwingen liess. Aaro Törmänen fand dann den Schlüssel: Der Verteidiger schoss die Scheibe von der blauen Linie aus an die Bande, sodass diese nach vorne prallte und der wehrlose Zumbühl sie ins eigene Tor ablenkte. Für Törmänen das erste Swiss-League-Tor, für den SCL ein Hoffnungsschimmer bezüglich der Wende.

Auch der dritte Treffer fällt mit Unterstützung des SCL

Dieser blieb denn auch lange aufrecht, denn tatsächlich entstanden gleich mehrere überaus gute Chancen. Auch in diesem Abschnitt bissen sich die Langenthaler aber die Zähne an Zumbühl aus. Als dann eine weitere Powerplay-Chance ungenutzt verstrich, entschied sich die Partie quasi aus dem Nichts auf der Gegenseite – erneut mit Hilfe der Langenthaler. Marc Kämpf wurde beim Spielaufbau überrascht und spielte die Scheibe in der Not dem Zürcher Yannick Brüschweiler an den Fuss, von wo er prompt ins SCL-Tor prallte. «Wir laufen zu wenig, kassieren Strafen und sind zu Beginn nicht bereit», fasste Torhüter Pascal Caminada die grössten Probleme im SCL-Spiel zusammen. «Das ist schlecht», sagte zudem Marc Kämpf nach dem 1:3 nüchtern und ergänzte: «So kann es nicht weiter gehen.» Gegen den HC Thurgau am Mittwoch darf man also zweifellos auf die Reaktion der Langenthaler, die übrigens den befristeten Vertrag mit Jack Walker nach 30 Meisterschaftsspielen in gelb-blau nicht verlängert haben, gespannt sein.