
Saisonabbruch sorgt bei Unihockeyanern für keine Überraschung
Am späten Dienstagabend hat Swiss Unihockey das verkündet, was in Unihockeykreisen allgemein schon länger erwartet worden ist: den sofortigen Abbruch aller Meisterschaften mit Ausnahme der Nationalliga A. Wegen der verlängerten Massnahmen im Kampf gegen die Coronapandemie sah sich der Verband «schweren Herzens» zu diesem Schritt gezwungen, wie Swiss-Unihockey-Zentralpräsident Daniel Bareiss erklärt. «Der Wunsch nach Planungssicherheit ist bei vielen Vereinen gross», sagt er. Entsprechend sei auch eine Saisonverlängerung nicht in Frage gekommen, weil das den Start der Meisterschaft 2021/22 verzögert und organisatorische Schwierigkeiten mit sich gebracht hätte.
Beim Erstligisten Unihockey Mittelland zeigt man sich vom Saisonabbruch ebenfalls wenig überrascht. «Das es soweit kommen würde, war ein offenes Geheimnis», sagt Trainer Björn Karlen. Er sieht im vorzeitigen Ende gar den einzigen Entscheid, der in dieser Situation auch Sinn macht. «Nach sechs absolvierten Runden und einer sechsmonatigen Pause die Meisterschaft fortzusetzen, wäre komisch gewesen», so Karlen. Vor Weihnachten hatten er und seine Spieler mehr am damals drohenden Saisonende zu beissen. «Als absehbar war, dass wir im Januar nicht trainieren können, war die Enttäuschung schon gross», verrät Karlen.
Hoffnung auf eine baldige Rückkehr in die Halle
Welche Auswirkungen der Abbruch für Unihockey Mittelland hat, komme gemäss Björn Karlen darauf an, was die nächsten Wochen mit sich bringen. In der Zwischenzeit halten sich die Spieler individuell fit und hoffen gemeinsam mit dem Trainerstab, dass vielleicht noch diesen Frühling Mannschaftstrainings in der Halle wieder möglich werden. «Sobald sich das abzeichnet, setzen wir uns mit der sportlichen Leitung zusammen und besprechen die verschiedenen Optionen», sagt Karlen.
Auch Swiss Unihockey hat die Saison trotz des Abbruchs noch nicht ganz abgeschrieben. Der Verband will für den Fall, dass die Behörden wieder grünes Licht geben, alternative Spielformen erarbeiten. Somit erhalten die Vereine bei einem günstigen Pandemieverlauf wenigstens die Möglichkeit, beispielsweise die eine oder andere Freundschaftspartie auszutragen. «Meine Spieler wollen spielen, das müssen wir ihnen auch gewähren», sagt Björn Karlen. «Wir sind alles Wettkampftypen und trainieren für diese Spiele, nicht umgekehrt.»