Der FC Aarau verliert 0:5 beim Wiedersehen mit dem Ex

Ist das nicht? Doch, der Mann da oben auf dem Stahlgerüst ist Patrick Rahmen, seit Mitte Juli 2020 nicht mehr Cheftrainer des FC Aarau und seit September Assistent von Basel-Coach Ciriaco Sforza. Das Testspiel am Mittwochnachmittag zwischen seinem früheren und neuen Arbeitgeber verfolgt Rahmen vier Meter über Boden – und direkt unter ihm tigert sein Nachfolger und früherer Co-Trainer beim FCA, Stephan Keller, die Seitenlinie auf und ab: Ein kurioses Bild und nach den Geschehnissen im vergangenen Sommer ein Bild mit viel Raum für Interpretation.

Das Wiedersehen der FCA-Akteure mit dem Ex-Trainer verlief zwischenmenschlich herzlich, sportlich indes weniger erfreulich: 0:5 hiess es am Ende, was Stephan Keller mit den Worten kommentierte: «Das Resultat passt mir gar nicht, auch wenn wir gegen den Zweitplatzierten der Super League gespielt haben.» Zu einfach habe man es den Baslern gemacht, besonders bei den Gegentoren nach der Pause. Mit der spielerischen und läuferischen Leistung indes war Keller zufrieden – zurecht: Das Resultat spiegelt nicht die Stärke- und Chancenverhältnisse.

In der ersten Halbzeit war Aarau gar die klar bessere Mannschaft, alleine Kevin Spadanuda vergab vier grosse Möglichkeiten. Besser war Basel vor der Pause nur punkto Effizienz, Fabian Frei und Cabral nutzten zwei von drei Chancen zum 2:0-Halbzeitresultat. Mit Fortdauer der zweiten Halbzeit wurde durch die vielen Spielerwechsel der Klassenunterschied immer deutlicher, Ricky van Wolfswinkel (2) und Edon Zhegrova erhöhten auf 5:0 für den FCB.

«Interessante» Eindrücke gesammelt
Noch ein Wort zu den zwei eingesetzten Testspielern beim FC Aarau: Einerseits Linksverteidiger Nikola Mijjatovic, ein ehemaliger FCA-Junior, der einst in die Nachwuchsabteilung von GC wechselte und die vergangenen knapp drei Jahre für den SC Kriens spielte. Seit August 2020 ist er vereinslos und darf nun in Aarau vorspielen. Noch läuft das Ganze unter «Trainingsgast» – ob daraus mehr wird sprich ein Vertragsabschluss, ist offen.

Und dann trainiert in dieser Woche Milot Avdyli mit, ein 18-jähriger Kosovare. Er ist ein Bekannter von Liridon Balaj, der vor eineinhalb Jahren im gleichen Alter aus dem Kosovo nach Aarau wechselte. Avdyli ist wie Balaj auf dem Flügel zuhause. Die nach den 45 Minuten gegen Basel gewonnenen Eindrücke sind gelinde gesagt «interessant», am Samstag gegen Meister YB darf Avdyli nochmals gegen ein Super-League-Topteam sein Talent demonstrieren. Danach wird entschieden, ob Avdyli sofort, ab Sommer oder gar nicht übernommen wird.

Basel – Aarau 5:0 (2:0)


Nachwuchs-Campus, Münchenstein. – Keine Zuschauer. – SR: Huwiler.Tore: 18. Frei 1:0. 27. Cabral 2:0. 48. van Wolfwinkel 3:0. 80. Zhegrova 4:0. 89. van Wolfswinkel 5:0.
Basel: 1. Halbzeit: Nikolic; Bunjaku, Klose, Durrer, Petretta; Zuffi, Frei; von Moos, Chipperfield, Pululu; Cabral. – 2. Halbzeit: Nikolic; Padula, Durrer (51. Klose), van der Werff, Hajdari; Stvanovic, Kalulu; Zhegrova, Campo, Chiappetta; van Wolfswinkel.
Aarau: 1. Halbzeit: Ammeter; Giger, Hasani, Bergsma, Mijatovic; Avdyli, Jäckle, Schwegler, Balaj; Schneider, Spadanuda. – 2. Halbzeit: Ammeter; Giger (86. Suter), Hasani, Lujic, Caserta; Jäckle (75. Uka), Schwegler (86. Senyurt); Misic, Rrudhani, Aratore; Stojilkovic.
Bemerkungen: Basel ohne Jorge (verletzt), Dimitriou, Isufi, Kasami, Stocker, Xhaka (alle im Aufbau) und Widmer (krank). Aarau ohne Peralta, Qollaku, Thaler, Thiesson, Verboom (alle verletzt), Gashi und Schindelholz (krank). – Verwarnungen: Keine. – Pfostenschüsse: 51. van Woilfswinkel, 87. Rrudhani.