
Ortsplanungs-Revision Wikon: Von der Marienburg: kam bisher kein Gesuch
Zusammen mit der Firma Burkhalter und Derungs AG, welche die externe Projektleitung innehabe, sei die Ausgangslage der Gemeinde aufgezeigt worden. Wikon gehört zu den Kompensationsgemeinden. Das bedeutet, dass grundsätzlich keine neuen Bauzonen geschaffen werden können, ohne dass dafür andere Flächen ausgezont werden. «Somit wird sich die Ortsplanungsgesamtrevision vor allem auf die Entwicklung der bestehenden Bauzone konzentrieren», heisst es in der Mitteilung. Wikon sei verkehrstechnisch sehr gut gelegen und im kantonalen Richtplan als Entwicklungsschwerpunkt Gewerbe festgelegt.
Die Ortsplanungskommission informierte sich zudem über die bei der Gemeinde eingegangenen Gesuche um Ein- und Umzonung. Die Kommission hat auch die Gewerbebetriebe in der Industriezone über ihre Entwicklungsabsichten befragt, um allfälligen Ein- und Umzonungsbedarf in die Revision einfliessen zu lassen. In einem nächsten Schritt würden mögliche neue Bestimmungen für die Arbeitszone formuliert. Die Totalrevision der Ortsplanung wird an eine Urnenabstimmung kommen, vorgängig findet eine Informationsveranstaltung statt. Die Daten sind noch offen.
Laut Auskunft von Gemeindepräsidentin Michaela Tschuor, welche die Ortsplanungskommission präsidiert, sind rund ein Dutzend Gesuche um Ein- und Umzonung bei der Gemeinde eingegangen. Konkreter kann sie sich momentan nicht äussern. «Im Januar beginnen die Besprechungen mit den Eigentümern», sagt sie. Gewisse Gesuche würden schriftlich beantwortet. Vom neuen Eigentümer des Frauenklosters Marienburg ist bisher kein Gesuch eingegangen. Das Luzerner Familienunternehmen Transterra Immobilien AG des Bauunternehmers Bruno Amberg erwarb die Frauenklöster Marienburg in Wikon und St. Niklaus von Flüe in Melchtal (Obwalden) vor einem Jahr von einer Stiftung, welches die benediktinischen Schwesterngemeinschaften vertrat.
Neuer Eigentümer nahm an einer Sitzung teil
«Wir haben Bruno Amberg an eine Sitzung der Ortsplanungskommission eingeladen, um uns kennenzulernen», erklärt die Gemeindepräsidentin. «Wir haben deutlich gemacht, dass die Revision eine gute Chance wäre, das Thema anzugehen, und stehen in engem Kontakt.» Vonseiten Gemeinde sei es ein Wunsch, dass die künftige Nutzung der Liegenschaft Wikon einen Mehrwert bringe. «Wünschen würden wir uns beispielsweise eine Reha-Klinik, eine schulische Nutzung oder ein Kongresszentrum.» Die Gemeinde möchte auch, dass das Areal für die Öffentlichkeit zugänglich bleibt. Die Realisierung von Wohnungen ist laut Tschuor in der jetzigen Zone nicht möglich.
Die Marienburg liegt laut Zonenplan in der Landwirtschaftszone, überlagert von einer archäologischen Schutzzone. Von der Burganlage steht der sogenannte Bergfried, der um 1400 gebaut wurde, unter kantonalem Denkmalschutz. Das Grundstück Howacht, das ebenfalls zum Kloster gehört, ist in einer Naturschutzzone.
Seit der Mitteilung über den Verkauf der Marienburg im Januar 2020 hat man nichts mehr vernommen. Damals hiess es, in einem ersten Schritt analysierten Spezialisten für Projektentwicklung den regionalen Bedarf und erarbeiteten mögliche Konzeptstudien. Bruno Amberg und sein Sprecher waren wegen Betriebsferien nicht erreichbar.