Trotz schwachem Start ein gutes Ende für den SC Langenthal in Visp

Nach drei Niederlagen in den letzten vier Spielen schien die Situation für den EHC Visp in der 28. Minute sinnbildlich. Marc Kämpf war in der Nähe der Bande an der Scheibe. EHCV-Ausländer Troy Josephs fuhr mit viel Anlauf und Zeit auf den SCL-Stürmer zu und anstatt abzubremsen, zog Josephs voll durch. Das rüde Foul endete für Kämpf mit einer blutenden Schnatte oberhalb des Auges und für Josephs einer 5-Minuten-Spieldauerstrafe. Beim Stand von 2:2 durchaus entscheidend, denn Langenthal nutzte die Überzahl gleich doppelt. Nach 38 Sekunden traf Vincenzo Küng zur Führung, nachdem er im Slot von Dario Kummer angespielt worden war. 17 Sekunden vor Ablauf der Strafe traf auch noch Luca Christen mit einem satten Weitschuss unter die Latte zum 4:2. Auf den Grund für den Sieg angesprochen, sagte Marc Kämpf: «Ich habe gehört, das Powerplay war ziemlich gut.» Er selbst war in der vorentscheidenden Phase in der Kabine und musste sich nähen lassen, kam aber noch im selben Drittel aufs Eis zurück.

Fehlerreicher Start und ein 0:2-Rückstand

Dabei hatte die Partie für den SCL schlecht begonnen. In der 2. Minute kassierte Eero Elo eine 2-plus-10-Minuten-Strafe und zweieinhalb Minuten später wanderte auch Dario Kummer wegen Nachstochern beim gegnerischen Torhüter auf die Strafbank. Aus beiden Strafen entstand für den EHC Visp ein Tor. Während beim ersten Treffer (4. Minute) Goalie Pascal Caminada aus sehr spitzem Winkel kalt erwischt wurde, ging Troy Josephs (6.) beim 2:0 am Torpfosten vergessen.

Der SC Langenthal reagierte aber cool und verkürzte noch vor der ersten Pause mit einem Tor in Überzahl auf 1:2. Mathieu Maret nutzte dabei den durch den abwesenden Visper frei gewordenen Platz im Rückraum und zirkelte die Scheibe an Visp-Hüter Dennis Saikkonen vorbei ins Tor. Dass kurz nach der Pause auch noch Fabio Kläy mit einem vermeintlich harmlosen Weitschuss ausglich, liess den schwachen Start schnell vergessen.

Danach hatte Visps Jan Petrig die Chance, die Partie nochmal zu drehen. Nach seinem Solo brachte er die Scheibe aber nicht im Tor unter, sodass es Langenthal-Captain Stefan Tschannen vergönnt war, die Partie in der 55. Minute endgültig zu entscheiden. Nachdem er mit Eero Elo entwischte und vom Finnen mittels Querpass bedient wurde, sorgte er für das 5:2. «Vielleicht waren wir zu Beginn noch nicht so ganz bereit», monierte Kämpf, «wir haben aber schnell bemerkt, dass wir bei je fünf Feldspielern zumeist besser waren.» Als Visp dann wegen einer Strafe gegen Leihspieler Thomas Büsser zu sechst gegen vier agieren konnte, kam zwar das 3:5 noch, aber danach blieben nur noch gut zwei Minuten zu spielen. So konnte der SCL nach der Niederlage gegen Sierre die Walliser Woche doch noch positiv abschliessen, eine Steigerung war erkennbar. Marc Kämpf führte diese aber auch auf den Gegner zurück: «Sierre hat uns deutlich weniger Platz gelassen. Und wir haben doch ein paar Spieler, die technisch gut sind, also konnten wir den Raum nutzen.»