Ein fast perfekter Auftritt: Der FC Aarau holt sich beim SC Kriens siebten Saisonsieg

Kurz vor der Pause lässt Randy Schneider für einmal seine Klasse aufblitzen. Die 19-jährige Leihgabe von GC sprintet in den Strafraum und wird von Kriens-Verteidiger Marijan Urtic am Fuss getroffen. Schiedsrichter Johannes von Mandach steht gut, zögert keine Sekunde und zeigt richtigerweise auf den Elfmeterpunkt. Olivier Jäckle behält die Nerven und schiesst das 1:0 für FC Aarau. Es ist das dritte Saisontor von Jäckle.

Nach einer Stunde doppelt der FC Aarau nach. Ein Schussversuch von Liridon Balaj wird zur idealen Vorlage für Filip Stojilkovic, der den Ball aus kurzer Distanz an Kriens-Torhüter Pascal Brügger vorbeispitzelt. Der FC Aarau führt 2:0 und hat alles im Griff.

Alles? Nein! Ein Aussetzer von Balaj und eine unglückliche Aktion von Torhüter Simon Enzler, der den Ball ins eigene Tor ablenkt, beschert Kriens das erste Tor und bringt den Zentralschweizern so die Hoffnung zurück. Die Aarauer geraten in der Schlussphase ins Wanken, fallen aber nicht. Und wie schon beim 3:1-Erfolg gegen Winterthur erlöst Joker Petar Misic seine Teamkollegen kurz vor Schluss mit dem Treffer zum 3:1. Der Kroate ist mit einem herrlichen Schuss von der Strafraumgrenze erfolgreich.

Auch wenn der siebte Saisonsieg des FC Aarau im 14. Spiel gegen einen harmlosen Gegner zustande kommt, gebührt der Mannschaft von Trainer Stephan Keller ein Kompliment. Wäre der unnötige, ja dämliche Gegentreffer nicht gewesen, müsste man schon fast von einer perfekten Leistung sprechen. Aus dem guten Kollektiv ragten wie so oft Abwehrchef Leon Bergsma und Ballverteiler Olivier Jäckle heraus. Die Zwei bilden nicht nur die Achse, sie sind auch das Rückgrat der Mannschaft.

Ein weiterer Pluspunkt: Stojilkovic wird seinem Ruf als Goalgetter je länger, je mehr gerecht. Der Schweizer U 21-Nationalspieler erzielte für den FC Aarau bereits seinen fünften Saisontreffer, nachdem er davor und danach mit wenig brauchbaren Bällen und harter Gegenwehr der Verteidiger zu kämpfen hatte.

Vier Siege aus den letzten fünf Partien

Die Geschichte der Partie ist schnell erzählt: Der FC Aarau hatte in der ersten Halbzeit zwar gefühlte 60 Prozent Ballbesitz, aber auf eine Topchance wartete man lange Zeit vergeblich. Ohne Schneiders Energieanfall und den folgenden Penalty hätte es vor der Pause wohl keine Tore gegeben.

Die zweite Hälfte war um einiges lebhafter. Nach Aaraus Tor zum 2:0 war Kriens gezwungen, voll auf die Karte Risiko zu setzen. Weil die Zentralschweizer im Abschluss aber kaum ein Bein vors andere brachten und Misic seine Joker-Qualitäten zum zweiten Mal in dieser Saison unter Beweis stellte, geht der Lauf des FC Aarau weiter. In den vergangenen fünf Spielen gewann Stephan Kellers Team viermal und spielte einmal unentschieden.