EHCO-Trainer Fredrik Söderström: «Das bricht mir das Herz»

Einen Punkt gewonnen? Oder doch zwei verloren? Der derzeit krisengebeutelte EHC Olten musste nach der 3:4-Niederlage nach Verlängerung gegen Ajoie eine spezielle Güterabwägung vornehmen. «Wenn mir am Samstagmorgen jemand einen Punktgewinn angeboten hätte, dann hätte ich angesichts unserer Lage wohl dankend zugesagt», sagte EHCO-Headcoach Fredrik Söderström nach der Partie. Um im gleichen Atemzug anzufügen: «Aber dann haben wir vermutlich unser bestes Spiel in der Saison gezeigt. Und wir haben trotzdem verloren. Das bricht mir das Herz.»

«Wenns nicht läuft, dann läuft es einfach nicht»

Ähnlich tönte es bei Oltens Vorzeigekämpfer Silvan Wyss: «Das Resultat ist enttäuschend angesichts der Tatsache, dass wir über weite Strecken gut gespielt haben. Es ist bitter. Wenns nicht läuft, dann läuft es einfach nicht. Ich glaube, dass wir die drei Punkte verdient gehabt hätten.» Wyss verwies dabei vor allem auf das starke Unterzahlspiel, welches die Grundlage dazu legte, dass man am Ende einen sehr sehenswerten Auftritt hinlegte. Allein im ersten Drittel musste der EHCO viermal gegen das beste Powerplay der Liga agieren, darunter sogar zwei lange Phasen in doppelter Unterzahl. Doch die Powermäuse kämpften aufopferungsvoll und kamen dadurch automatisch besser ins Spiel.

Tatsächlich gelang es den Oltnern, bei denen vor allem die aggressive Störarbeit und generell das hartnäckige Auftreten auf dem Feld gefielen, das Geschehen ausgeglichen zu gestalten. Und vor allem, auch in der Offensive immer wieder Akzente zu setzen. Sie mussten sich aber lange gedulden, ehe sie für ihre Bemühungen auch resultatmässig belohnt wurden. Brennan Othmann erzielte mit seinem ersten Tor im EHCO-Dress im Mitteldrittel den Ausgleich. Garry Nunn gelang gut zehn Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit nach einem herrlichen Pass von Stephane Heughebaert gar der Führungstreffer. Die Oltner kamen dem Überraschungssieg sehr nahe. Aber 69 Sekunden vor der Schlusssirene wurden die ungemein offensivstarken Jurassier für ihre Druckwelle belohnt. Reto Schmutz traf zum 3:3. Und in der Verlängerung kam es so, wie es kommen musste: Das Ajoie-Atomduo Devos/Hazen spielte Katz- und Maus mit den Oltnern. Nach 49 Sekunden zappelte der Puck hinter dem zuvor stark agierenden EHCO-Goalie Simon Rytz.

Am Ende ging der EHC Olten also zum dritten Mal in Serie als Verlierer vom Eis. «Das ist extrem bitter, aber auch nicht wirklich überraschend. Momentan wird uns nichts geschenkt. Es gibt Phasen, da gelingt dir alles und du weisst nicht einmal warum. Oder dann ist es schlicht und einfach hart, so wie aktuell bei uns», fasste Fredrik Söder-ström die Gemütslage zusammen, «als ich nach dem Spiel in der Garderobe zu den Spielern sprach, konnte ich erkennen, dass ein paar von ihnen aus Enttäuschung über die Niederlage den Tränen nahe waren.»

Mit derselben Einstellung in den nächsten Spiele

Auch für Silvan Wyss war klar, dass die Einstellung, die man gegen Ajoie an den Tag gelegt hat, auch in Zukunft entscheidend sein wird: «Ich frage mich, weshalb wir diese Energie nicht in jedem Match aufs Eis bringen. Wir sind eine Mannschaft, aber am Ende muss trotzdem jeder einzelne Spieler mental bereit sein, ans Limit zu gehen.»

Der SC Langenthal unterliegt den Rockets erstmals

«Wir haben sie stark gemacht», sagte SCL-Verteidiger Serge Weber nach der 2:3-Pleite der Langenthaler bei den Ticino Rockets, «das war nicht genug, es reichte hinten und vorne nicht.» Im Tessin hatte der Tabellenzweite drei Punkte budgetiert, denn bis dahin hatte man alle 17 Partien gegen die Tessiner, davon 14 Mal nach 60 Minuten, gewonnen (Tordifferenz 91:25).

Doch diesmal sah vieles anders aus: In allen Dritteln ging das Heimteam jeweils in Führung. Zweimal konnte der SCL innerhalb von gut vier Minuten im Powerplay ausgleichen. Zuerst traf SCL-Topskorer Vincenzo Küng, indem er ein Zuspiel von Dario Kummer verwertete. Letzterer schied in der 38. Minute wegen einem Cut aus. Da kein Arzt anwesend war, konnte er nicht behandelt werden. Der SCL legte Spielfeldprotest ein.

Den zweiten Rückstand trug Eero Elo ab. Er schoss aus mittlerer Distanz, der Puck streifte einen Rockets-Spieler, änderte die Flugbahn und landete hinter Goalie Viktor Östlund im Tor. Dem dritten Rückstand rannte der Gast aber vergeblich hinterher, trotz einer achtminütigen Schlussoffensive. «Entschuldigungen zu suchen, wäre fehl am Platz», erklärte Stürmer Fabio Kläy, «wir haben einfach zu viele Strafen genommen und sie haben gute Spieler, gerade im Powerplay.»