
EHC Olten: Ein Spiel so zäh wie der Hochnebel
Der Hochnebel ist seit Tagen ein treuer Gast im solothurnischen Mittelland. Wer die Sonne sehen will, muss hoch hinaus. Auf den Sport übertragen würde das heissen: Richtung Tabellenspitze. Dorthin möchte auch der EHC Olten gerne. Aber nach den letzten beiden Auftritten gegen Winterthur (3:2-Sieg nach Penaltyschiessen) und vor allem gestern gegen die GCK Lions (2:3 nach Penaltyschiessen) bleibt die Erkenntnis, dass die Plätze an der Sonne immer noch ein rechtes Stück entfernt sind.
Das Spiel gegen die GCK Lions war aus Oltner Sicht unter dem Strich so, wie sich der Hochnebel anfühlt. Zäh, grau, mühselig. Man kann der Mannschaft den Willen, etwas zu bewegen, nicht absprechen. Aber Aufwand und Ertrag sind momentan in keinem Verhältnis. «Wir haben 44-mal aufs gegnerische Tor geschossen», hielt EHCO-Headcoach Fredrik Söderström fest mit Blick auf die Offensivbemühungen seiner Equipe. Was er aber auch konstatieren musste: «Wir müssen für unsere Tore ganz einfach mehr investieren.»
Die Sturmlinien durch den Mixer gelassen
Zweimal schafften es die Oltner, den Puck am GCK-Goalie Jeffrey Meier vorbeizubringen. Dion Knelsen (nach einem Abpraller) und Garry Nunn (nach einer unübersichtlichen Situation) trafen für den EHCO. Es waren wieder mal die bekannten Namen, die reüssierten. Dabei hatte Fredrik Söderström seine Sturmlinien erwartungsgemäss durch den Mixer gelassen. In der Offensive blieb kein Stein auf dem anderen. Das Resultat? Wenig überraschend nicht gerade erbaulich. Wirklich herausgespielte Torchancen gab es selten. Viel entsprang dem Zufall. Es ist aber klar, dass sich die neuen Sturmlinien erst finden müssen, bevor man dieses Experiment beurteilen kann.
Positiv: Die Defensive und Goalie Silas Matthys erledigen den Job weiterhin sehr solid. In den letzten fünf Spielen haben die Oltner nur sieben Gegentore kassiert. Dass diese Ausbeute aber nur zu neun von 15 möglichen Punkten geführt hat, ist eben symptomatisch für den zähen offensiven Gang der Dinge.
Den GCK Lions genügt ein gutes Mitteldrittel
Klar ist: Wer so wenige Tore schiesst, bei dem fällt jeder Gegentreffer umso mehr ins Gewicht. Den GCK Lions genügte so ein gutes Mitteldrittel, als die Oltner, die im ersten Durchgang die bessere Mannschaft waren, abbauten, um einen zweimaligen Rückstand zu eliminieren und sich so ins Penaltyschiessen zu retten. Dort sorgte Fabian Berri im 16. Anlauf dafür, dass die Zürcher zwei Punkte mit nach Hause nehmen durften.
Nur eine Zuschauerrolle hatte bei der Kurzentscheidung Brennan Othmann, der es als 13. Stürmer aufs Matchblatt schaffte. Der 17-jährige erhielt eine Handvoll Einsätze und durfte erstmals ein wenig Swiss-League-Luft schnuppern. An seiner Stelle musste dafür Philipp Rytz auf der Tribüne Platz nehmen. Der abgesetzte Captain erlebt eine Saison, die sich nicht wie Hochnebel, sondern eher wie ein Unwetter anfühlt.
Der SCL siegt dank einem Elo-Hattrick
Der bereits angezählte SC Langenthal siegte bei Leader Thurgau mit 5:4 nach Verlängerung. Beim Stand von 3:4 beorderte SCL-Trainer Jeff Campbell seinen Torhüter Andri Henauer an die Bande, um einem sechsten Feldspieler Platz zu machen. Kurz danach konnten zwei Thurgauer gegen einen SCL-Spieler in Richtung des verlassenen Tores ziehen. Doch die beiden vertändelten die Scheibe, der SCL leitete einen direkten Gegenstoss ein, den Eero Elo zum 4:4 wenige Sekunden vor Schluss nutzte. Erzürnt reagierte Thurgaus Patrick Spannring, der sich eine Strafe einhandelte. Im Powerplay in der Verlängerung schoss Eero Elo den SCL schliesslich zum Sieg.
Lange tasteten sich die beiden Teams im Spitzenkampf nicht ab, im Gegenteil. Bereits nach dem Startdrittel hatte die Führung dreimal gewechselt. Der frühe Vorsprung durch SCL-Topskorer Vincenzo Küng war bereits zur Mitte des ersten Abschnitts verspielt. Doch wenige Minuten später hatte Langenthal die Nase wieder vorne. Eero Elo traf im für lange Zeit einzigen Powerplay (erst in der 52. Minute wurde die zweite Strafe gepfiffen) zum 2:2 und kurz danach schloss Luca Wyss einen schnellen Angriff zur erneuten Führung ab. «Wir hatten etwas mehr vom Spiel und am Schluss noch etwas Glück, aber das brauchts manchmal auch», sagte Vincenzo Küng.