AareLandsGemeinde: Der Klimaschutz beginnt im Kleinen

Werner Ryter im Livestream aus Aarau. Bild: Screenshot
Werner Ryter im Livestream aus Aarau. Bild: Screenshot

Schwerpunkt der AareLandsGemeinde – zu welcher der Zofinger Stadtammann Hans-Ruedi Hottiger als Präsident des Vereins eingeladen hatte – war das Thema Klimawandel. AareLand, das ist ein Zusammenschluss der Regionen Aarau, Olten und Zofingen. AareLand soll Identität stiften, koordiniert für die Vereinsmitglieder, aber auch das Thema Bundesgelder aus dem Agglomerationsfonds.  

Der Klimawandel und die Siedlungsplanung

Zurück zur «Landsgmeind». Den Reigen der coronabedingt per Livestream übertragenen Referate eröffnete der Aargauer Bau- und Umwelt-Minister Stephan Attiger. Er skizzierte, wie der Regierungsrat die Klimaziele erfüllen will. «Klimapolitik ist nicht nur Umwelt-, sondern auch Siedlungs-, Mobilitäts-, Innovations-, Energie- und Wirtschaftspolitik», sagte er. Daniela Bächli, Fachberaterin Siedlungsentwicklung des Kantons, referierte zum Thema hitzeangepasste Siedlungsentwicklung. Der Aargau erarbeite derzeit einen Leitfaden, der den Gemeinden eine Hilfestellung liefern soll. 

Was die Gemeinden im Kleinen tun können, zeigte Werner Ryter, Leiter Tiefbau und Planung der Stadt Zofingen, am Beispiel der Oberen Mühlemattstrasse auf. Diese ist eine Quartierstrasse südlich der Inneren
Altachen und damit des Berufs- und Bildungszentrums. Sie verläuft parallel zum Areal des Schwimmbads – allerdings ohne Zubringerfunktion für dieses. Da stellt sich die Frage, weshalb eine Sackgasse 11,5 Meter breit ist? Weil es sich bei ihr um eine real umgesetzte Planungsleiche handelt. 

Vor Jahren ging man davon aus, dass die Obere Mühlemattstrasse Teil eines Südastes der Wiggertalstrasse wird. Diese endet inzwischen aber definitiv an der Strengelbacherstrasse. Die Stadt will die Quartierstrasse nun auf fünf Meter verschmälern und die freiwerdenden Flächen unter Einbezug der Anwohnenden aufwerten. Denkbar sei etwa die Schaffung eines Begegnungs- und Grünraums. So könne auch die Versiegelung des Bodens reduziert werden. Mit diesem Projekt lebe man den Zielen der 4. Generation des Agglomerationsprogramms des Bundes nach, das unter anderem die Siedlungsentwicklung nach innen zum Ziel hat. 

Losgelöst vom Beispiel sagte Ryter: «Jede Strassensanierung bietet eine Chance, den Strassenraum gesamthaft zu betrachten. Strassenräume haben in der Stadtentwicklung immer verschiedene und sich wandelnde Funktionen wahrgenommen.» Das Blickfeld der Planenden habe sich massiv erweitert. Eine reine «Randstein-zu-Randstein-Optik» sei der «Massstabebene des Quartiers», dem Stadtraum gewichen.