Kaum ein anderes Team – sprich nur die EVZ Academy – wurde derart hart von Corona getroffen wie der HC La Chaux-de-Fonds. 15 Spieler und vier Staff-Mitglieder waren positiv auf Covid-19 getestet worden. Gestern kehrte die Equipe aus dem Neuenburger Jura nach 16 Tagen Zwangspause aufs Eis zurück. HCC-Trainer Thierry Paterlini meinte: «Wir waren nicht nur in Quarantäne, wir waren wirklich krank.» Vier Spieler wurden aufgrund des Virus noch als rekonvaleszent gemeldet.

Der Start ging mächtig in die Hose

Doch die «Les Abeilles» schlugen ein enormes Tempo an. Schon nach 55 Sekunden schoss Dominik Volejnicek seine Mannschaft in Führung. Langenthal-Keeper Andri Henauer meinte: «Der Start ging in die Hose, das hätte nicht passieren dürfen. Durch Intensität und einfache Sachen kamen wir zurück. Zuletzt waren wir aber effizienter und führten die Details besser aus als unsere Gegner.»

Beim Stand von 0:2 reagierte SCL-Trainer Jeff Campbell mit einem frühen Time-out – tatsächlich fand der SC Langenthal danach besser ins Spiel, auch wenn der HCC später auf 3:1 stellte.

Zum letzten Mal ohne Punkt auf eigenem Eis war der SC Langenthal gegen diesen Gegner am 21. Dezember 2014 geblieben – vor 2158 Tagen. Seither holte der SCL in mittlerweile 17 Spielen in der Schorenhalle immer mindestens einen Zähler gegen den HCC. Daran änderte sich auch gestern Abend nichts: Zuletzt waren die Beine der Gäste-Spieler zu schwer, wie HCC-Verteidiger Philip Ahlström einräumte, der früher seine Schlittschuhe für Langenthal geschnürt hatte. Langenthal gelang die Wende, Stefan Rüegsegger lieferte in der 57. Minute das entscheidende Tor: «Ihr Tempo nach der Quarantäne überraschte, aber wir hätten nicht so reinlaufen dürfen. Zuletzt siegten wir verdient.» Der SCL punktet damit zum sechsten Mal in Folge in einem Pflichtspiel, fünfmal in der Meisterschaft sowie im Cup gegen den EV Zug.

Für die Oberaargauer geht die «Mammut-Phase» mit fünf Spielen innerhalb von gut acht Tagen am Donnerstag bereits weiter mit dem Derby gegen Olten. «Wir müssen Spiele und Punkte aufholen», so Captain Stefan Tschannen – der Weg stimmt.