
Die positive Seite der Pandemie
Statt mit 30km/h darf künftig nur mit 20 km/h durch die Zofinger Altstadt gefahren werden. So will es der Stadtrat – und damit auch für mehr Lebensqualität in der Thutstadt sorgen. Alles ist vorbereitet, die Verkehrsbeschränkung liegt öffentlich auf (siehe Seite 31). Was normalerweise auf die Ankündigung einer Geschwindigkeitsbegrenzung folgt, ist der öffentliche Aufschrei: «Das ist ein Eingriff in die persönliche Freiheit!»
Doch ist es das wirklich?Bei einer Reduktion von 50 km/h auf 30km/h kann ich dies nachvollziehen, auch wenn ich es nicht verstehe. Denn in den betroffenen Gebieten wird eh schon langsam gefahren, da die Strassen meist schmal und unübersichtlich sind und oft in kinderreichen Quartieren liegen. In der Zofinger Altstadt ist es das Gleiche: Die Strassen sind verwinkelt, die Fussgänger haben die Gassen und Plätze eh schon für sich erobert – und wenn langsamer über die Bsetzistei gefahren wird, ist es auch nicht mehr so laut.
Die Geschwindigkeitsbegrenzung führt dazu, dass Fussgänger nun Vortritt geniessen. Der Stadtrat hofft deshalb auf ein besseres Miteinander von Autos, Fahrradfahrern und Fussgängern. Doch – und das finde ich das Bemerkenswerteste an dieser Geschichte – den letzten Ausschlag für die Temporeduktion hat die Covid-19-Pandemie gegeben. Die Restaurants durften draussen grosszügiger Stühle aufstellen, die Fussgänger wichen vom Trottoir auf Gassen und Strassen aus. So wies aussieht, können wir dieser Pandemie zumindest einen positiven Effekt verdanken.