
Wermutstropfen im Freudenbecher der Grünen
Vier Sitze gesamtkantonal zusätzlich – einen davon im Bezirk Zofingen. Daniel Hölzle, wiedergewählter Grossrat aus Zofingen und Kantonalpräsident der Grünen Aargau, ist, was diesen Punkt anbetrifft, logischerweise glücklich. Wermutstropfen im Freudenbecher sind zwei Punkte. Im Bezirk wie im Kanton haben die Grünen die Sozialdemokraten «beerbt», welche im selben Umfang Sitze verloren haben. Links-Grün wurde nicht gestärkt. Die SP ist bei Nationalratswahlen traditionell Listenpartnerin der Grünen. Listenverbindungen, die gibt es bei den Grossratswahlen allerdings nicht.
Dazu die Nichtwahl von Christiane Guyer in den Regierungsrat. Die enttäuscht ihn: «Nebst einer Vertretung der Frauen habe ich mir einen progressiveren Regierungsrat gewünscht.» Fortschrittliche Grossratsmitglieder müssten dem Regierungsrat deshalb vermehrt auf die «Finger klopfen». Dass Guyer die Hürde des absoluten Mehrs genommen hat (sie schied als Überzählige aus), freut ihn, vielmehr aber das Resultat der Stadträtin im Bezirk Zofingen.
Hier kam Guyer auf 6443 Stimmen, während sich SP-Mann Dieter Egli mit 6003 Stimmen begnügen musste. In der Stadt Zofingen gewann Guyer das «Rennen» sogar vor den bisherigen Regierungsmitgliedern. Dazu die Frage an Hölzle: Was bedeutet dies für die kommunalen Wahlen 2021?
Die Tauben in der Zofinger Altstadt gurren es vom Dach: Der frisch in den Grossen Rat gewählte glp-Stadtrat Dominik Gresch möchte Stadtammann werden. Persönlich geäussert hat er sich zum Thema allerdings noch nicht. Was ist mit Christiane Guyer? Daniel Hölzle schmunzelt. «Eine Grüne als Frau Stadtammann – das wünsche ich mir», sagt er.