
Rothrist nach Kanterniederlage zurück im Playoff-Rennen
Nichts lässt man beim IHC Rothrist unversucht, um die Saison so lange wie möglich laufen zu lassen. Damit sind nicht Corona-Schutzkonzepte gemeint – was der Bund und die Kantone entscheiden und wie lange der Meisterschaftsbetrieb weiterläuft, können die Inlinehockeyaner ja nicht beeinflussen. In sportlicher Hinsicht ergreift der IHCR aber Massnahmen. So stiess für die Playoffs Georg Riva, ein Vereinsurgestein und erfahrener Spieler, zum Trainerstaff. Als aktiver Inlinehockeyaner brachte Riva stets Leidenschaft, Kampfgeist und ein Feuer für spezielle Spiele in eine Mannschaft, heisst es von Vereinsseite. «Das erhoffen wir uns auch für unsere Equipe», sagt Oliver Brunner. Letzterer startete als neuer Captain nach einem ausgeheilten Kreuzbandriss in die Saison, muss nun wegen einer Schulterverletzung aber erneut pausieren und unterstützt seine Equipe ebenfalls an der Bande. Riva und Brunner geben Headcoach Stefan Siegrist Inputs. «Georg kann das mit einer Aussensicht machen, ich bin immer noch Teil des Teams», umschreibt es Oliver Brunner. Und nebst den sechs Augen von Trainer und Assistenztrainern sollen die Matchvideos, die der ebenfalls verletzte, langjährige Spieler Ivan Zietala erstellt, Optimierungspotenzial aufzeigen.
Auf ungewohntem Terrain den Tritt nicht gefunden
Letztlich kann am Spielfeldrand aber noch so viel passen, entscheidend bleibt, was auf dem Platz passiert. Und da stimmte am Samstag im ersten Playoff-Viertelfinale im Tessin nicht viel. Rothrist gelang es gegen das in der eigenen Halle stets besonders starke Lugano kaum, ein Spiel aufzuziehen, zu gross war der Druck der Tessiner. Die Aargauer lagen bereits mit 0:5 hinten, als sie endlich Akzente setzen konnten. Bei nummerischem Gleichstand gelang dem IHCR aber kein Treffer und auch im Powerplay wurde man nur bedingt gefährlich. Die Niederlage fiel mit 2:9 klar aus.
Mit einer enormen Leistungssteigerung und vor allem viel Kampfgeist wendete Rothrist am Sonntagnachmittag auf eigenem Platz das drohende Saisonende ab. Nach zwei Dritteln, in denen die Einheimischen besser aus der eigenen Hälfte herauskamen als noch in Lugano, lag man zwar mit 2:3 hinten. Es zahlte sich aber aus, dass der Trainerstaff die Blocks umstellte. Rothrist gewann das letzte Drittel mit einem Doppelschlag in der 50. und 51. Minute mit 2:0 und das Spiel 4:3.
Fürs finale Duell am kommenden Samstag in Lugano gilt: Strafen vermeiden. Denn im Powerplay münzen die Tessiner die Gegebenheiten in ihrer Heimhalle – etwa den schnellen Boden – besonders kaltblütig in Tore um. Es muss also auf und neben dem Feld alles stimmen für einen Sieg.