Der Wunsch nach Normalität ist auch beim TV Dagmersellen vorhanden

Dagmersellens Torhüter Ramon Häller und seine Teamkollegen haben wie die meisten Mannschaftssportler zwei sehr spezielle Saisons hinter sich: «In der Spielzeit 2019/20 haben wir nicht mit einem Abbruch rechnen müssen. In der letzten Saison hingegen konnte man fast davon ausgehen. Jetzt hoffen wir, dass wir wieder einmal bis zum Schluss durchspielen können.»

Das ist ein grosser Wunsch der Dagmerseller, ein anderer ist, dass im Frühling erneut der Ligaerhalt feststeht. Dabei rechnet man bei den Luzernern weniger mit einem der beiden vordersten Qualifikationsränge, die ein Finalrundenticket und den vorzeitigen Ligaerhalt bedeuten würden. «Wir werden alles geben, aber bis zur Weihnachtspause unter die ersten zwei zu kommen, ist sehr schwierig», weiss Häller, «trotzdem wollen wir die Qualifikation natürlich möglichst weit vorne abschliessen.» Noch wichtiger ist es für das Team des Trainerduos Martin Prachar/Silvan Graf aber, die ersten sieben Partien im Hinblick auf die zweite Saisonhälfte optimal zu nutzen. «Die Qualifikation ist für uns wie eine weitere Vorbereitung auf die Rückrunde», sagt der 25-jährige Dagmerseller Ramon Häller.

Schwächephase wird man sich kaum leisten können

Nach dem Jahreswechsel gilt es dann aber sofort ernst. «Sollte es für die Finalrunde nicht reichen, dürfen wir den Start in die Abstiegsrunde keinesfalls verschlafen und müssen schauen, dass wir möglichst schnell den Klassenerhalt bewerkstelligen», so der Vater einer einjährigen Tochter, «in den letzten Jahren war es mehrmals so, dass wir, wenn wir dann unbedingt mussten, nicht konnten.»

Für die Dagmerseller spricht, dass der Zusammenhalt im Team stimmt und die Mannschaft kaum Veränderungen erfahren hat. Abgänge gab es keine zu verkraften und mit den Nachwuchskräften Leon Hagmann (Doppellizenz mit der U19-Elite der SG Pilatus), Jonas Häfliger (aus den eigenen Junioren) und dem letztes Jahr noch verletzten Joel Wermelinger (vom STV Willisau) konnte der TVD sein Kader gar verbreitern. «Wir sind auf einem guten Weg, auch wenn wir zuletzt einige Verletzte hatten», erklärt Ramon Häller. Alain Glur wird beim Saisonauftakt sicher noch fehlen, Kilian Tschupp und Urs Oggier konnten diese Woche zumindest wieder mit dem Training beginnen. Ob Bohumir Skopal und Stefan Trajkovski überhaupt je zum TVD stossen werden, ist fraglich. «In den Testspielen lief es mal besser und mal weniger gut», erzählt Ramon Häller, «das hatte aber vor allem mit der langen Pause zu tun und war bei den Gegnern nicht anders. Deshalb ist es derzeit auch schwierig zu sagen, wo wir wirklich stehen.» Seit Mai trainiert der TVD wieder, zuerst in Kleingruppen und mit Maske und seit Juni wieder normal.

Gleich ein grosser Brocken zum Saisonauftakt

Zum Saisonstart wird sich zeigen, wie gut die Dagmerseller schon im Strumpf sind. Mit Emmen wartet gleich einer der Gruppenfavoriten auf den TVD. Ein Trumpf, der für die Dagmerseller spricht, steht im Tor, denn Goalie Ramon Häller hat die Saison 2018/19 für den morgigen Auftaktgegner bestritten. «Das wird eine komplizierte Aufgabe gegen eine vor allem offensiv sehr starke Equipe», weiss Häller, «wenn du da nicht von der ersten Sekunde an bereit bist, hast du kaum eine Chance.»

Nur noch mit Zertifikat in die Handballhalle?

Ab Montag gilt die erweiterte Zertifikatspflicht – auch im Sport. Was bedeutet das etwa für den TV Dagmersellen? «Unser erstes Heimspiel findet erst in einer Woche statt», sagt TVD-Präsident Peter Staub, «wir werden in den nächsten Tagen alles genau abklären und uns darauf einstellen. Ich gehe davon aus, dass auch bei unseren Partien niemand mehr in die Halle darf ohne Zertifikat. Dafür könnten wir wahrscheinlich zum Beispiel auf die Masken verzichten.» Bis heute Freitagabend will der Schweizerische Handballverband seine Vereine möglichst umfassend instruieren. Beim SHV rechnet man aber damit, dass sämtliche an einem Match beteiligten Personen, also neben Fans auch die Spieler, Schiedsrichter, Zeitnehmer und Helfer, ein Zertifikat benötigen werden.