Die Saisonbestleistung reichte nicht zum Sieg – mit VIDEO

Fast wurde der beherzte Auftritt des Olten gegen den HC Ajoie mit einer dramatischen Aufholjagd belohnt. Aber eben nur fast. Denn just, als die Oltner im letzten Drittel innert drei Minuten von 2:6 auf 5:6 verkürzt hatten und die Zuschauer im Kleinholz so richtig in Fahrt kamen, geschah das, was sich wie ein roter Faden durch den Abend zog: Ajoie kam vors EHCO-Tor, der Kanadier Philip-Michael Devos lenkte einen Schuss von Verteidiger Jordane Hauert ab und würgte damit die aufkeimende Euphorie ab. Die Jurassier agierten kaltblütig und effizient. Auf der anderen Seite hatten die Oltner das Wettkampfglück lange nicht auf ihrer Seite. Und als es endlich zu ihnen fand, hatte Ajoie wieder eine Antwort parat.

Ein starkes erstes Drittel – und ein 1:3-Rückstand

Der EHC Olten hätte dieses Spiel auch gewinnen können. Wenn man im ersten Drittel die Chancen, die man sich dank eines leidenschaftlichen Auftritts erkämpft hatte, genutzt hätte. Als die Ajoulots nach 20 Minuten mit einem 3:1-Vorsprung in die Kabine gingen, da wussten sie selber nicht, wie ihnen das gelungen war. «Ich weiss, das tönt angesichts einer Niederlage komisch: Aber im ersten Drittel haben wir genau so gespielt, wie ich mir das vorstelle», sagte EHCO-Trainer Fredrik Söderström nach dem Match. Aber während der EHCO immer wieder scheiterte, endete praktisch jeder halbwegs gefährliche Angriff der Gäste mit einem Tor. Wobei Silas Matthys sicher nicht seinen besten Abend einzog. Ihm gelang kein «Big save», als ihn die Mannschaft nötig hatte. «Wenn man gegen Ajoie fünf Tore erzielt, dann sollte das für einen Sieg reichen. Wir haben sicher nicht wegen des Goalies verloren. Aber wir haben von ihm eben auch keine Paraden bekommen in den wichtigen Momenten», konstatierte Söderström.

Trotz der Niederlage gab es aus Oltner Sicht positive Aspekte. Die Umstellungen in den Sturmlinien fruchteten. Jewgeni Schirjajew erhielt anstellte von Daniel Carbis den Platz am linken Flügel neben den Kanadiern Dion Knelsen und Gary Nunn und erwies sich als belebendes Element. Punkto Verteidigungsarbeit liess man aber Wünsche offen. «Wir haben viele Dinge gut gemacht. Umso mehr nervt es mich, dass wir das Spiel auf diese Art und Weise verloren haben», so Söderström.

Langenthal gibt unnötig Punkte ab

Der SC Langenthal hätte zu Hause gegen Visp gewinnen müssen. Während etwas mehr als der Hälfte der Partie waren die Oberaargauer die bessere Mannschaft. Selbst Ex-SCL-Stürmer Simon Sterchi, nun in Diensten der Walliser, musste zugeben: «Wir hatten zu Beginn Mühe mit ihrem Tempo. Sie sind uns um die Ohren gefahren.» Das alles nutzte aber nichts, denn etwas fehlte im sonst starken Spiel der Langenthaler: Die Tore. Gelb-Blau vergab Chancen zu Hauf, scheiterte an der eigenen Zielgenauigkeit und an Visps Torhüter Sascha Rochow mehrmals. Dann leitete ein Defensivfehler die Wende ein. Alain Bircher führte die Scheibe aus dem eigenen Drittel und liess sich diese von Sandro Brügger abluchsen. Brügger passte zum freistehenden Merola, der auf 1:0 stellte.

Langenthals Motor stockte in der Folge gegen defensiv starke Visper. Als diese das 2:0 erzielten – ein Weitschuss von Pascal Blaser – war die Partie vorentschieden. Zwar kam Langenthal durch einen von Luca Wyss abgelenkten Schuss auf 1:2 heran, Visp liess sich die Punkte aber nicht nehmen. «Wenn man die Tore nicht schiesst, gewinnt man nicht», war die einfache Matchanalyse von Fabio Kläy. Er sah aber auch Positives vor dem morgigen Duell gegen Kloten: «Unser Tempo war sehr gut. Das können wir mitnehmen.» (ryl)