Die EDU – politische Arbeit im Namen von Jesus Christus

Seit 2009 vertritt Martin Lerch als EDU-Politiker den Bezirk Zofingen im Grossen Rat. Nun ist Schluss. Der 68-jährige tritt zu den anstehenden Wahlen nicht mehr an. Jüngere Kandidatinnen und Kandidaten sollen es richten. Ob der Zofinger EDU-Sitz gehalten werden kann, haben diese – respektive deren Wählerinnen und Wähler – nicht alleine in der Hand. 

Der Grund liegt im Aargauer Wahlsystem, das den Wählerwillen bei der Auszählung der Stimmen mit dem «Doppelten Pukelsheim» ermittelt. Pukelsheim heisst mit Vornamen Friedrich und ist ein deutscher Mathematiker. Kurz skizziert werden bei seiner Methode zuerst alle Stimmen einer bestimmten Liste in allen Bezirken zusammengezählt und anschliessend ermittelt, wie viele der 140 Sitze die Parteiliste kantonsweit erzielt hat. Pukelsheim hat einmal gesagt, sein System bilde «jeden Muckser der Wählerschaft ab» – eine Partei, die ein 140stel der Stimmen bekommt, hätte einen Sitz im Grossen Rat. Das will man im Aargau so nicht. Vom weiteren Verteilschritt sind deshalb Listen ausgeschlossen, welche weder in einem Bezirk 5 Prozent noch gesamtkantonal 3 Prozent Wähleranteil (Quorum) erzielt haben. 

3 Prozent kantonsweit sind für die EDU eher illusorisch. 5 Prozent im Bezirk Zofingen eine sehr hohe Hürde – 2016 kam die Partei auf 4,5 Prozent. Weil das erforderliche Quorum im Bezirk Kulm erreicht wurde, konnte im Bezirk Zofingen dennoch gefeiert werden.