Bringt die Klimawelle den Grünen den erhofften 2. Sitz?

Gründungslokal der heutigen Grünen Aargau ist der «Goldene Ochsen» in Zofingen. Die neue Partei bündelte zu Beginn der 80er Jahre eine Vielzahl ökologischer und alternativer Parteien unter ihrem Dach – eine der Gruppen war «läz» (Läbigs Zofige). Einen wirklichen Durchbruch schafften die Grünen im bürgerlich geprägten Bezirk bisher nicht. Darüber darf auch nicht hinwegtäuschen, dass der Bezirk acht Jahre lang eine grüne Regierungsrätin gestellt hat, und die Grüne Christiane Guyer – sie tritt zu den Regierungsratswahlen an – Zofinger Stadträtin ist. Bei den Grossratswahlen 2016 sank der Wähleranteil um 1,76 Prozentpunkte auf 5,59 Prozent. Damit standen die Zofinger Grünen nicht isoliert da. Kantonsweit erzielte die Partei bei den letzten drei Grossratswahlen immer schlechtere Resultate: von 8,9 Prozent (2008) auf 7,4 Prozent (2012) und schliesslich auf 7,1 Prozent (2016). 

Dann die Klimawelle. Bei den Nationalratswahlen 2019 bauten die Grünen Aargau ihren Wähleranteil von 4,3 auf 9,8 Prozent aus – nahezu deckungsgleich mit den Resultaten im Bezirk. Können die Grünen weiterhin auf der Klimawelle surfen? Oder stehen bei den Wählenden nun Corona und die Angst um den Arbeitsplatz im Vordergrund? Die Liste wird vom Bisherigen Daniel Hölzle angeführt – einem sehr engagierten Parlamentarier und dem Präsidenten der Grünen Aargau. Zu finden sind zudem drei Zofinger Einwohnerratsmitglieder, unter ihnen Gian Guyer, Sohn der Stadträtin. Wer fehlt, ist Grünen-Urgestein Martin Bossard aus Kölliken. Ihn ersetzt Sohn Nicola.