Es ist kein Weltuntergang

Einer der grössten Irrtümer rund um die Post ist, dass der gelbe Riese ein Staatsbetrieb sei. Klar befinden sich die Aktien in der Hand des Bundes, der jährlich eine stattliche Dividende bezieht. Zudem dürfte die Post «too big to fail» sein und im schlimmsten Fall müsste der Bund – also wir Steuerzahler – die Kohlen aus dem Feuer holen. Dennoch muss die Post ihr Geschäft möglichst rentabel gestalten. Dazu gehört, dass defizitäre Poststellen geschlossen werden und der Service Public mit einer zeitgerechten Alternative sichergestellt wird.

Dass sich ein Unternehmen dem Wandel der Zeit beugt und versucht, sich für die Zukunft richtig zu positionieren, ist wichtig und richtig. Murgenthal ist nicht die erste Gemeinde, die ihre eigenbetriebene Poststelle verliert und sich die Bevölkerung auf etwas Neues einstellen muss. Da werden wohl auch einige hundert Unterschriften nichts ändern. Das Neue im Denner ist ja nicht per se etwas Schlechtes. Dank der Öffnungszeiten können endlich auch Arbeitstätige unter der Woche auf die Post und die Parkplatzsituation ist etwas besser – wenn auch nur minim.

Im Übrigen: So wichtig schien die Poststelle trotz allem nicht gewesen zu sein, sonst hätte sich bestimmt bereits in der Gnadenfrist seit 2017 Widerstand geregt.