
«Einwegmasken sind mir ein Gräuel»: Seine Firma liefert Spezial-Stoffe für Masken
Wer durch die unscheinbare Glastüre unter der Beschriftung «J. Gasser & Co. AG» tritt, steht sogleich mitten im Lager. 700 Quadratmeter umfasst dieses und ist bis unter die Decke gefüllt mit hohen Regalen. Gelagert werden hier grösstenteils Stoffe. Mehr als 300’000 Laufmeter sind es, die jedes Jahr durch diese Lagerräume gehen.
Aus der ganzen Welt werden die Stoffe nach Däniken geschickt und dort von den Mitarbeitern der Firma «J. Gasser & Co. AG» zugeschnitten. Anschliessend werden die Stoffe an Detailhändler und Fachgeschäfte in der ganzen Schweiz und im näheren Ausland geliefert. Obwohl die Firma nur sechs Mitarbeitende zählt, ist die «J. Gasser & Co. AG» der grösste Textil-Grosshändler der Schweiz. Verkauft werden die verschiedensten Stoffe von LKW-Blachen, über Baumwollstoffe bis hin zu Bambus- und Wollstoffen. Vor allem der Anteil an Bio- und Naturfaserstoffen wird derzeit deutlich ausgebaut.
Maske kann 30-mal gewaschen werden
Diese Stoffe werden mit einer besonderen Lauge des Schweizer Start-ups «HeiQ» veredelt, sodass die Wirkung gegen Viren und Bakterien auch nach dem Waschen des Stoffs anhält. Auch für die Gesichtsmasken gegen das Coronavirus kann der veredelte Stoff mit dem Label «HeiQ Viroblock» (siehe Box) eingesetzt werden. 30-mal können die Masken danach gewaschen werden, ehe sie entsorgt werden müssen, weil die Schutzwirkung nicht mehr gewährleistet ist.
Die «HeiQ Viroblock» Technologie
Toni Peier ist überzeugt, dass das neue Produkt ein Erfolg wird. «Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben. Der wird nicht mehr verschwinden. Also werden auch die Masken Teil unseres Alltags bleiben. Wenn unsere Stoffe dazu beitragen können, dass die Masken modischer werden und daher häufiger getragen werden, ist das eine tolle Sache.»
Wegwerfmasken als Abfallproblem
In der Schweiz gibt es Stoffe, die Viren und Bakterien effektiv abhalten, bislang erst in Weiss. Toni Peier hat nun aber bei der Firma «HeiQ» die Lizenz erworben, um auch herkömmliche Stoffe aus Baumwolle in verschiedenen Farben und Mustern veredeln zu lassen, damit sie das Label «HeiQ Viroblock» haben. Die ersten 1500 Laufmeter sind momentan in Produktion. In den nächsten Wochen sollen nochmals 10’000 Meter Stoff folgen.
Die Veredelung mit dem «HeiQ Viroblock» wird von der Firma Bethge in Zofingen – einem der führenden Textilveredler Europas – vorgenommen. «Nach der Veredelung werden die Stoffe im Labor getestet, damit wir sicherstellen können, dass die Wirkung gegen Viren und Bakterien auch wirklich gewährleistet ist. Klar ist aber, dass diese Stoffe nicht für den medizinischen Gebrauch eingesetzt werden dürfen», sagt Peier.
Für ihn erfüllen die Stoffmasken aber nicht nur einen gesundheitlichen Zweck. «Seit wir bei uns in Solothurn die Maskenpflicht haben, sehe ich vor vielen Geschäften Masken am Boden liegen. Diese Einwegmasken sind mir ein Gräuel. Sie könnten zu einem richtigen Abfallproblem werden. Mit unseren Stoffen können wir einen kleinen Beitrag leisten, um dieses Problem zu beheben.»
Die Firma «J. Gasser & Co. AG»
Die Firma «J. Gasser & Co. AG» wurde 1952 von Jean Gasser und seinem Sohn gegründet, die beide bereits zuvor in der Textilbranche tätig gewesen waren. Über die Jahre erarbeitete sich die Firma einen guten Ruf, der bis heute anhält. «Ich hatte das Privileg mit Jean Gasser, seinem Bruder und seinem Sohn zu arbeiten. Sie waren meine Lehrmeister und haben mir gezeigt, wie das Geschäft funktioniert», sagt Toni Peier, der vor 34 Jah-ren als Lagerarbeiter begonnen hat, für die Firma «J. Gasser & Co. AG» zu arbeiten. Seit 2001 ist Toni Peier Geschäftsführer des Unternehmens, das aktuell sechs Personen beschäftigt, und der grösste Textil-Grosshändler der Schweiz ist. Die Firma beliefert ausschliesslich Detail- und Fachhändler mit Textilien, die sie aus der ganzen Welt einkaufen. (fba)
Toni Peier ist überzeugt, dass das neue Produkt ein Erfolg wird. «Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben. Der wird nicht mehr verschwinden. Also werden auch die Masken Teil unseres Alltags bleiben. Wenn unsere Stoffe dazu beitragen können, dass die Masken modischer werden und daher häufiger getragen werden, ist das eine tolle Sache.»
