
Der TV Dagmersellen ist fit, eingespielt und hungrig
«Wir waren wirklich extrem erstaunt, wie fit die Spieler aus der Pause zurückgekommen sind», sagt TVD-Assistenztrainer Silvan Graf, «das war für das Trainerteam super, denn wir konnten uns schnell dem Spielerischen und Taktischen widmen.» Ungefähr drei Monate stand auch für den TV Dagmersellen der Meisterschafts- und Trainingsbetrieb still. In der Coronapause mussten die Akteure individuell ein vorgegebenes Ausdauer- und Kraftprogramm absolvieren. Und anscheinend hat das bestens geklappt.
So fiel auch der erste Test vor einer knappen Woche mit dem 30:19-Sieg im Schweizer Cup gegen Leimental sehr erfreulich aus. «Wir haben nicht erwartet, dass wir gleich so dominieren würden», erklärt der 34-jährige Projektmanager Silvan Graf. Das klare Resultat sorgt einerseits dafür, dass der TVD eine Runde weiter kommt und andererseits, dass die Luzerner morgen Samstag mit einem «enorm guten Gefühl» in Emmen in die Meisterschaft starten können. «Das ist eine absolute Stimmungsmannschaft», weiss Silvan Graf, «sie schiessen immer viele Tore, bekommen meistens aber auch viele. Wir fahren aber auf jeden Fall zuversichtlich nach Emmen.»
Der TVD schielt vorsichtig auf einen Top-2-Platz
Zieht man die Resultate der letzten, abgebrochenen Saison zu Rate, wartet mit Handball Emmen gleich ein richtiger Brocken auf die Dagmerseller. Das individuell sehr stark besetzte Team setzte sich in der Qualifikation zweimal knapp gegen den TVD durch und lag bei Abbruch der Spielzeit in der Finalrunde gar auf einem Aufstiegsplatz. Um das Ziel «möglichst schnell nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben» zu erreichen, wäre ein Auftakterfolg für die Dagmerseller Gold wert. «Am schnellsten würden wir unser Ziel erreichen, wenn wir einen der beiden Finalrundenplätze schaffen würden», sagt der Dagmerseller Graf, «auch wenn das sehr schwierig wird, wollen wir möglichst lange um die beiden Finalrundentickets mitspielen.»
Und dabei will der TVD davon profitieren, dass das Team nun schon das dritte Jahr in fast unveränderter Formation spielt. Mit Simon Hofstetter (Pause), Luca Peter (zurück zu Willisau) und Flavio Theiler (Rücktritt) sind nur drei Akteure nicht mehr dabei. Sie werden ersetzt durch mehrere Doppellizenzspieler des STV Willisau, Junior Flavio Hodel und den ehemaligen tschechischen Junioreninternationalen Bohumir Skopal. Der 29-jährige Aufbauer hat sich allerdings bereits verletzt (Achillessehnenriss) und wird dem TVD die ganze Saison fehlen. «So sind wir im Aufbau etwas dünn besetzt», sagt Silvan Graf, der das Team mit Martin Prachar führt, «wir werden wahrscheinlich regelmässig mit einem zweiten Kreisläufer agieren.»
Vielfältige Schutzmassnahmen in der Chrüzmatt-Halle
Corona ist immer noch omnipräsent, auch bei den Handballern des TV Dagmersellen. «Wir haben ein ausführliches Schutzkonzept erstellt», erklärt TVD-Handball-Präsident Peter Staub. Das sieht verschiedene Massnahmen vor: An den Heimspielen gibt es drei Sektoren à maximal 100 Zuschauer. Den Besuchern wird vor Eintritt in die Halle Fieber gemessen. Alle Anwesenden müssen ihre Kontaktdaten hinterlassen. Die Beiz wird nicht geführt, es stehen aber zwei Getränkestände zur Verfügung. Ausserdem herrscht für alle Personen in der Halle – ausser den Spielern, Betreuern, Schiedsrichtern und Offiziellen – durchgehend Maskenpflicht. «Den ersten Test haben wir mit dem Cup-Spiel bereits hinter uns», sagt Peter Staub, «es hat alles gut geklappt.» Neben dem Mehraufwand, der vom Organisator verlangt wird, hat die Corona-Situation auch finanzielle Folgen. «Wir werden sicher weniger Matchbesucher und weniger Restaurationseinnahmen haben», erklärt Peter Staub, «ausserdem mussten wir auch bereits das Gnagiessen vom November, das für uns immer sehr lukrativ ist, absagen.»