Jetzt geht es beim EHC Olten und beim FC Aarau um Details

Das erste Test-Heimspiel des EHC Olten am Dienstag gab den gut 600 Besuchern im Kleinholz einen Vorgeschmack darauf, was sie in der kommenden Saison erwartet. Maskenpflicht, nur Sitzplätze, namentliche Registrierung, gesteuerte Zuschauerströme und Kontrollen.

Die Konsequenzen sind spürbar: Maske nicht an auf der Tribüne? Man wird vom Sicherheitspersonal darauf hingewiesen, sie wieder anzuziehen. Trotz vollem Bierbecher in Reichweite. Da gibt es kein Pardon. Es empfiehlt sich ausserdem die rechtzeitige Anreise zu den Spielen. Der Registrationsprozess verlief  im ersten Anlauf noch nicht reibungslos und wird noch angepasst. In den ersten Wochen wird sowieso vom Organisator ein wenig Improvisation und von den Gästen viel Geduld und Disziplin verlangt sein.

Immerhin: Der EHC Olten kann nach der gestrigen, bundesrätlichen Verordnung endgültig mit einer Saison planen. Wie viele Zuschauer tatsächlich ins Kleinholz gelassen werden, ist noch nicht sicher. Zwei Drittel der vorhandenen Sitzplätze dürften besetzt werden. Das heisst für den EHCO Stand jetzt, dass er unter Einberechnung der existierenden 800 Sitzplätze auf der Haupttribüne und den bis zu 2200 geplanten auf den temporären Sitzplatztribünen mit einer Kapazität von 2000 Zuschauern pro Spiel kalkulieren darf. Gut möglich aber, dass man  nun auf der Suche nach weiteren Sitzplatzmöglichkeiten über die Bücher geht, um die maximal zulässige Anzahl  Besucher zu erhöhen. Am Freitag folgt ein Treffen mit dem Stadionbesitzer, der Sportpark AG. Letztlich muss der Kanton die Bewilligung für die Eishockeyspiele erteilen. Da muss jedes Detail stimmen.

Verschlechtert sich die epidemiologische Situation im Kanton Solothurn in den nächsten vier Wochen nicht dramatisch, dann dürfte am 2. Oktober das erste Meisterschaftsspiel der neuen Swiss-League-Saison im Kleinholz über die Bühne gehen.

Was ist überhaupt ein Sitzplatz?

Komplizierter ist die Lage für die Verantwortlichen des FC Aarau. Diese müssen und wollen das Brügglifeld so mit Sitzplätzen umbauen, dass ab Oktober mehr als 1000 Zuschauer die Heimspiele verfolgen können, dürfen aber vielleicht nicht. Von den 8000 Plätzen im Brügglifeld bestehen nur 1187 aus einer Sitzschale, jene auf der Haupttribüne. Die Stehrampen sind ab Oktober Sperrzone. Um den Raum hinter den beiden Toren und vis-à-vis der Haupttribüne mit Zuschauern füllen zu können, muss der FCA Sitzplätze darauf bauen.

Somit sind der FC Aarau und der FC Winterthur die Verlierer des Bundesratsentscheids: Beide Klubs verzeichnen pro Saison einen Zuschauerschnitt von weit über 3000, verfügen in ihren Stadien aber nur über 1187 (Aarau) bzw. 1700 (Winterthur) Sitzplätze. Alle anderen 18 Schweizer Profiklubs haben viel höhere Sitzplatzkapazitäten oder einen Zuschauerschnitt von knapp 1000.

Die Abklärungen mit dem Kanton laufen zur Frage, was überhaupt ein Sitzplatz ist. Sitzkissen auf die Betonrampen zu legen wird nicht genügen. Die Sitzgelegenheiten müssen unbeweglich und nummeriert sein, um personalisierte Tickets ausstellen zu können. Als Minimalvariante wäre eine Holzverkleidung denkbar, wie sie der SC Langenthal über die Stehplätze baut. Doch damit der FCA eine Sitzplatzkonstruktion bauen kann, braucht er eine Bewilligung durch die Suhrer Behörden.

Von Marcel Kuchta und Sebastian Wendel