
Kanton Luzern: Neue Büros für 1300 Beamte

Auf dem Seetalplatz in Emmenbrücke wird für 1300 Angestellte der kantonalen Kernverwaltung ein Bürogebäude gebaut. Den Zuschlag für die Planung und den Bau des 135 Millionen Franken teuren Vorhabens hat das Bauunternehmen Losinger Marazzi erhalten, wie der Kanton Luzern am Dienstag mitteilte. Losinger Marazzi habe sich in einem zweistufigen Wettbewerb durchgesetzt. Ihr Projekt «Metropol» habe die Beurteilungs- und Zuschlagskriterien am besten erfüllt. Das neunstöckige Hofrandgebäude «Metropol» soll bis 2025 auf einem kantonseigenen Areal auf dem Verkehrsknoten in der Luzerner Agglomeration realisiert werden. In ihm will der Kanton auch neue Arbeitsformen und -kulturen («Work smart») umsetzen.
Das neue Gebäude mit Innenhof soll neben Büros für die Verwaltung auch Wohnungen, Retailflächen und einen Polizeiposten haben. Geheizt wird es über einen Wärmeverbund. Die Zahl der Parkplätze für die kantonale Verwaltung wird auf rund 100 beschränkt. In der Stadt können dank des neuen zentralen Verwaltungsgebäudes über 30 dezentrale Standorte aufgehoben werden. Diese Flächen werden somit in Luzern für Wohnungen und Büros frei. In Luzern verbleiben werden der Regierungsrat mit den Departementsstäben sowie das Kantonsparlament. Regierungsrat Reto Wyss (CVP) sagte, die heutige Lösung mit den dezentralen Standorten sei teuer und ineffizient. Mit der Zusammenführung werde die Verwaltung nicht nur bürgerfreundlicher, sondern sie könne auch effizienter arbeiten. Die Arbeit werde sich verändern, dem solle mit dem neuen Gebäude Rechnung getragen werden. Er bezifferte die jährlichen Einsparungen an Mietkosten sowie die Synergiegewinne auf total 7,7 Millionen Franken. Die Büros werden auf die moderne Arbeitswelt zugeschnitten.
Neue Arbeitswelt bestehe nicht nur aus Home Office
Einzelbüros wird es – trotz Corona – praktisch keine mehr geben. Zusammenarbeit sei heute wichtiger als das Schaffen im stillen Kämmerlein, sagte Wyss. Es werde aber auch im neuen Verwaltungsgebäude Rückzugsorte für stilles Arbeiten geben. Die neue Arbeitswelt werde nicht nur aus Home Office bestehen, sagte der Finanzdirektor. Vielmehr gehe es um flexibles und agiles Arbeiten. Dies werde nicht von heute auf morgen kommen.
«Work smart» sei vor allem auch ein kultureller Wandel, sagte der kantonale Personalchef Roland Haas. Es gehe nicht nur um bauliche und technologische Veränderungen. Orts- und zeitunabhängiges Arbeiten erhöhe Produktivität und Motivation und sei auch ressourcenschonender. Wyss bekräftigte ferner, dass der Kanton ein solches Projekt trotz der Krise finanzieren könne und wolle. Damit könne auch die Wirtschaft unterstützt werden. Die Stimmberechtigten können in einem Jahr über das Projekt befinden.