Maskenpflicht mit Taschenrechner: Es wird unnötig kompliziert an Aargauer Schulen

Je einfacher und nachvollziehbarer eine Regel, desto eher wird sie akzeptiert und befolgt. Das zeigt die generelle Maskenpflicht im ÖV: Jeder muss eine Maske tragen, egal ob der Zug voll oder halb leer ist, egal ob 1. oder 2. Klasse, Kontrolleure genauso wie Passagiere.

In den Aargauer Schulzimmern dagegen wird das um einiges komplizierter. Ab nächster Woche gilt an Gymnasien und Berufsschulen eine differenzierte Maskenpflicht. Wenn eine Person weniger als 2,25 Quadratmeter Raum für sich hat, gilt Maskenpflicht, wenn es mehr Platz gibt, gilt sie nicht.
 

Doch so genau, wie die Richtgrösse in der Weisung des Bildungsdepartementes suggeriert, ist das nicht mal mit Taschenrechner seriös zu messen. Und sobald sich die Anzahl Personen im Klassenzimmer ändert, stimmt die Kalkulation nicht mehr.

Die Regel macht es nicht nur unnötig kompliziert in der Praxis, sie schafft auch zusätzliche Ungleichheiten: Schüler, die es eh schon eng hatten, müssen jetzt auch noch Maske tragen, privilegierte Kollegen in einem luftigen Klassenzimmer nicht.

Eine Maskenpflicht an Schulen mit älteren Kindern ist zum jetzigen Zeitpunkt grundsätzlich richtig. Aber sie sollte bei nächster Gelegenheit vereinfacht und vereinheitlicht werden: Maskenpflicht in allen Klassenzimmern für alle, und zwar auch für Lehrer.

Das wäre nicht nur einfacher, sondern auch ein Signal, dass alle im gleichen Boot sitzen und die Pandemie gemeinsam durchstehen.