Europäische Tage des Denkmals: Ein Blick hinter die Klostermauern

Es gehört zu den bedeutendsten Klosteranlagen der Schweiz: das ehemalige Zisterzienserkloster St. Urban. Nun nehmen die Kantonale Denkmalpflege und Archäologie Luzern die Europäischen Denkmaltage zum Anlass, das Kloster St. Urban in seiner ganzen Fülle vorzustellen. Der Bevölkerung bietet sich am Samstag, 11. September und Sonntag, 12. September die Gelegenheit, die Anlage und ihre reiche und spannende Geschichte mit einer Vielzahl von Führungen kennen zu lernen.

Vom Treppenhaus bis zur Klosterziegelei

Die ehemalige Klosteranlage ­gehört seit vielen Jahren zu den Schwerpunkten der denkmalpflegerischen Tätigkeit im Kanton Luzern. 1194/95 wurde das Kloster gegründet und im frühen 18. Jahrhundert im barocken Stil weitgehend erneuert. Nach seiner Aufhebung 1848 und Liquidation durch den Grossen Rat des Kantons Luzern wurden insbesondere die Konvent­bauten ab 1873 zur psychiatrischen Klinik umgebaut. Mit dem Bezug der Psychiatrie-Neubauten wurden in den letzten Jahrzehnten die verschiedenen Gebäude restauriert und zahlreiche Räume wieder in ihre ursprüngliche Erscheinung zurückgeführt.

Am kommenden Wochenende haben die Besucher unter anderem die Möglichkeit, das einzigartige Chorgestühl aus nächster Nähe zu betrachten, dem Spiel auf der Barockorgel mit ihren 2500 Pfeifen zu lauschen oder die Bibliothek zu besichtigen. Das grösste barocke Treppenhaus der Schweiz kann genauso besucht werden wie der Festsaal oder die ehemalige Wohnung des Abtes. Die grossformatigen und reich dekorierten Backsteine aus dem Kloster St. Urban gehören zu den wichtigsten Leistungen der Mönche. Der Klosterziegler demonstriert in seiner Ziegelei die damalige Herstellungsweise. In einem Workshop kann eine Kopie eines der berühmten Motive bemalt und nach Hause genommen werden. Ein archäologischer Parcours und spezielle Aktivitäten für Familien und Kinder runden das vielfältige, zweitägige Programm ab.

Schulklassen erfahren mehr über Kultur des Barocks

Neben den Veranstaltungen am kommenden Wochenende führt die Kantonale Denkmalpflege und Archäologie Luzern zudem am 7. September einen Denkmaltag für Schulen durch. Schulklassen, die sich im Vorfeld anmelden konnten, erhalten an diesem Tag Einblicke in das Leben im Kloster und erfahren mehr über die Kunst und Kultur des Barocks.

Seit ihrer ersten Durchführung haben sich die Europäischen Tage des Denkmals zur grössten Veranstaltung im Bereich der Kulturgütererhaltung entwickelt. Mehrere zehntausend Personen besuchen jeweils die Veranstaltungen in der ganzen Schweiz. Koordiniert werden die Tage des Denkmals durch die Nationale Informationsstelle zum Kulturerbe NIKE.