
Die Tourismus-Aktion lässt die Gewerbler kalt
Letzten Freitagmorgen im ZT und in anderen Medien – am Abend ausverkauft: Die 3333 Erlebnismoment-Gutscheine von Aargau Tourismus. Kein Wunder: Ihr Mehrwert war für die Käuferinnen und Käufer äusserst attraktiv. Für 35 Franken gab es einen auf 50 Franken lautenden Gutschein, der aktuell bei 150 Institutionen und Betrieben eingelöst werden kann. Für diese sind die Bons wie Bargeld und nicht mit einem eigenen (finanziellen) Engagement verbunden. Wichtig für die Betriebe: Zu den 3333 käuflich erworbenen Gutscheinen kommen 20 000, welche die Gemeinden bedürftigen Personen gratis abgeben dürfen.
Mit der Aktion will Aargau Tourismus im Schulterschluss mit den Sponsorinnen Axpo und Aargauische Kantonalbank (AKB) der Bevölkerung nach dem Lockdown eine Freude zu machen – und dem tourismusnahen Gewerbe unter die Arme greifen. Die Idee mit den vergünstigten Gutscheinen sei Anfang April entstanden, sagt Andrea Portmann, Direktorin von Aargau Tourismus. Wenn mehr Menschen wieder nach draussen gehen, konsumieren und ihre Freizeit geniessen, helfe das dem lokalen Gewerbe, welches unter Corona stark gelitten habe, ist Portmann überzeugt.
Nur 150 interessierte Betriebe kantonsweit
Einen Wermutstropfen hat die Aktion jedoch zu verdauen. Während die Gutscheine wie frische Weggli weggingen, hapert es auf der Empfängerseite. In vielen Stunden seien die Leistungsträger – von der Gastronomie über die Hotellerie, von Kunst- und Kultur- bis zu Freizeiteinrichtungen, Winzer, Brauereien, Hoflädeli und lokales Gewerbe – angeschrieben und motiviert worden, die Gutscheine bei sich einzulösen. 150, die bis dato ja gesagt haben, ist keine berauschende Zahl.
In diesem Zusammenhang ein Blick in die Region Zofingen. Hier hat Tourismus Aargau für die Informationsverbreitung das Zofinger Stadtbüro kontaktiert und dieses wiederum für eine Verbreitung der frohen Kunde an die Gewerbetreibenden Kanäle wie «Piazza» und Gewerbeverein gewählt. Der Erfolg? Ein Autohändler und ein Hotel beteiligen sich (siehe Box). Selbstverständlich auch das Stadtbüro, bei dem man mit dem Gutschein etwa das Spiel Aargau Monopoly kaufen oder Stadtführungen bezahlen kann. Ausgeklammert sind hingegen Parkkarten und dergleichen. Adrian Gaberthüel ist Präsident des Gewerbevereins Zofingen. Ihn erstaunt das geringe Interesse – er hat aber auch eine mögliche Erklärung dafür. Seine Mitglieder hätten rund um Corona viele Mails und Hilfsangebote bekommen. Im weitergeleiteten Mail von Aargau Tourismus sei zudem noch einiges offen gewesen – so die Namen der Sponsorinnen. Andrea Portmann sagt dazu, dass sich an der Aktion interessierte Betriebe weiterhin bei Aargau Tourismus melden und in die Liste aufnehmen lassen können. Apropos teilnehmende Gastrobetriebe: Auf der Gesamtliste findet sich auch das «Isebähnli» Trimbach – ein bekannter Solothurner Töff-Treff. Ja, sagt Portmann, der Solothurner Osten gehöre zum Marketing-Gebiet von Aargau Tourismus und die Töff-Beiz am Hauenstein habe sich angemeldet.
Zweite Staffel an Gutscheinen angekündigt
Auf den sehr raschen Verkauf der 3333 Gutscheine wollen Aargau Tourismus und ihre Sponsorinnen mit einer zweiten Staffel reagieren. Wann und in welchem Umfang soll auf der Homepage der Institution kommuniziert werden. Am Ball bleiben lohnt sich angesichts des attraktiven Angebots. Pro Person können maximal allerdings nur zwei Gutscheine bezogen werden.
Die Einlösestellen im Bezirk
Aktuell können die Gutscheine von Aargau Tourismus kantonsweit bei 150 Institutionen und Betrieben eingelöst werden. Im Bezirk Zofingen sind es derzeit deren elf. In Brittnau der Biohof Liebigen. In Oftringen YouCinema, sichtBar, Wokami Gastro AG, Street Food Court. Reitnau: Steiners Biohof. Staffelbach: Bergwirtschaft und Hofladen ufem Chalt. Riken (Murgenthal): Ballonpilot GmbH. Zofingen: Stadtbüro, Hotel Zofingen, Stierli Automobile AG.