
Eine Saison ohne Abstiegsgefahr für Zofingens Tennisspielerinnen
«Wir, also alle NLA-Teams der Frauen und Männer, hatten aufgrund der besonderen Lage wegen Covid-19 mehrere Meetings mit Swiss Tennis», sagt Christoph Meyer, Teamverantwortlicher der Zofinger NLA-Interclub-Frauen, «wir haben unsere Anliegen vorgebracht und sind jetzt natürlich zufrieden mit der Entscheidung.» Der Verband hat dem Antrag der NLA-Teams zugestimmt, dass es in der höchsten Spielklasse in diesem Jahr keinen Absteiger geben wird. Die Gründe liegen einerseits in der Planungssicherheit für 2021 und andererseits verfügen die Teams über generell weniger Budget. «Die Vereine mussten in den letzten Wochen und Monaten deutliche Einbussen hinnehmen», erklärt Meyer.
Keine Absteiger, aber ein Aufsteiger aus der NLB
«Die Klubs wollen vermehrt auf Schweizer setzen», erklärt Gregor Hauser, Leiter Breitensport bei Swiss Tennis, «damit soll ein höheres finanzielles Engagement für wenige ausländische Spielerinnen und Spieler vermieden werden. Es sollen mehr Schweizer zum Einsatz kommen und die Teams können aufgebaut werden, da klar ist, dass sie nächstes Jahr weiter in der obersten Liga spielen werden. Es ist für alle eine spezielle Situation und wir wollen damit eine Unterstützung bieten, auch wenn es rein sportlich mit einem Abstiegskampf natürlich noch spannender wäre.» Die Nationalliga B wird trotzdem einen Aufsteiger stellen. Deshalb gibt es eine Modusanpassung für die NLA auf das Jahr 2021 hin. Im Herbst 2020 soll über das noch zu entwickelnde, neue Format entschieden werden.
Trotz «Freilos» für die am 28. Juli beginnende diesjährige NLA-Saison wurde bei den Thutstädterinnen nicht mehr merklich am Budget geschraubt. «Das war gar nicht möglich, weil wir nicht mehr viel Spielraum gegen unten haben», sagt Christoph Meyer. Im Gegensatz etwa zu den beiden Topteams Grasshoppers und Chiasso. Zu den Zürcherinnen hat es auch die letztjährige Zofinger Nummer 1, Ylena In-Albon, gezogen. «Der Rest wird zusammen bleiben», sagt Meyer. Das heisst, unter anderem werden Svenja Ochsner (N2,21), Alina Granwehr (N2,20) und Valentina Ryser (N2,12) weiterhin für den TCZ auflaufen. «Eine Spielerin wie Ylena müssen wir aber natürlich ersetzen», erklärt Meyer. Mit Caroline Werner aus Waldshut sind die Zofingerinnen auf der Suche nach einer neuen Nummer 1 fündig geworden. Die 24-Jährige ist in der Weltrangliste aktuell die Nummer 484 und hat bereits in früheren Jahren in der Schweiz NLA-Interclub gespielt. «Das ist für uns eine ausgezeichnete Lösung», erklärt Christoph Meyer.
Da bis anfangs August noch keine internationalen Turniere stattfinden, haben auch viele Schweizer Topspielerinnen wie Belinda Bencic, Jil Teichmann oder Viktorija Golubic angekündigt, NLA-Interclub zu spielen.
Schwieriger Start gegen die beiden Favoriten
Bis am 15. Juli müssen die Vereine ihre Teammitglieder nominieren. Knapp zwei Wochen später geht es dann mit der ersten von fünf Runden los. Die Aufsteigerinnen des TCZ empfangen zuerst ausgerechnet GC und müssen zwei Tage später nach Chiasso reisen. «Ich denke, das sind die zwei mit Abstand stärksten Teams», sagt Christoph Meyer. Danach folgen die Begegnungen gegen Hörnli Kreuzlingen, Weihermatt Urdorf und zum Abschluss das Derby gegen Sursee. Auch im Tennis sind immer Überraschungen möglich und wer weiss, vielleicht ist der TC Zofingen sogar am 8. und 9. August in Winterthur bei der Finalrunde der besten vier Mannschaften dabei.