Wechsel nach Spanien: Diese Chance musste Victor Sainz ergreifen

Am 3. Mai, also vor gut drei Wochen, hatte der RHC Vordemwald freudig verkündet, dass man den Vertrag mit Fanion- team-Trainer Victor Sainz um ein Jahr verlängert habe. Beide Seiten strahlten nach der abgebrochenen Saison Zuversicht aus, dass die Zusammenarbeit in der kommenden NLB-Spielzeit Früchte tragen wird. Doch jetzt ist alles wieder anders. «Der RHC Vordemwald teilt mit, dass der gültige Vertrag mit dem Trainer der 1. Mannschaft per Ende Mai aufgelöst wird», hiess es in der gestern Mittwoch versandten Medienmitteilung.

Victor Sainz hat Anfang der Woche aus seiner Heimat ein Angebot erhalten, welches er nicht ablehnen konnte. Der Spanier wird bei einem noch nicht genannt werden wollenden grossen spanischen Sportverein mit rund 7500 Mitgliedern als Sportprojektleiter sowie als Männer-Trainer tätig sein. «In der Schweiz ist Rollhockey eine Randsportart», sagt RHCV-Präsident Christoph Braun, «in Spanien findet es aber im Profibetrieb statt. Deshalb war für uns klar, dass wir Victor sicher keine Steine in den Weg legen würden.»

Nach seinem Studienabschluss in Sportmanagement ist die Stelle ein absoluter Glücksfall für Victor Sainz. «Er hat ein längeres Studium genau für eine solche Chance gemacht», sagt Christoph Braun, «es wäre nicht fair, ihn zu binden, wenn er seine Passion zum Beruf machen kann.» Sainz hat sich auch in der Schweiz nach einem ähnlichen Wirkungsgebiet umgesehen, wurde aber nicht fündig.

Kein idealer Zeitpunkt, um einen Trainer zu finden
Nach knapp einem Jahr ist die Liaison von Victor Sainz mit dem RHC Vordemwald also bereits wieder zu Ende. «Wir haben den Vertrag bereits per Ende Mai aufgelöst, so können wir in dieser schwierigen Zeit rund um Corona immerhin noch etwas Geld sparen», sagt Christoph Braun, «und vom Saisonabbruch bis am 6. Juni war und ist ja sowieso kein richtiges Training möglich.» Zwar haben einzelne Vordemwalder Teams den Trainingsbetrieb bereits wieder aufgenommen, «aber halt nur in Fünfergruppen.»

Christoph Braun freut sich darüber, dass es im Juni wieder einigermassen «normal» weitergehen kann. «Bezüglich Nachfolger von Victor Sainz haben wir unsere Fühler ausgestreckt. Aber der Zeitpunkt rund um die Coronakrise ist natürlich nicht ideal für die Trainersuche», erklärt Christoph Braun, «die Verhandlungen sind bei vielen Spielern und Trainern schon weit fortgeschritten.» Ein genaues Bild macht man sich beim RHCV vom neuen Übungsleiter nicht, «wenn er allerdings der deutschen Sprache mächtig ist, ist das ein grosser Vorteil». Braun und seinen Kollegen schweben verschiedene mögliche Szenarien vor, «bis hin zu einer internen Lösung. Das streben wir aber nicht unbedingt an. Viel eher wünschen wir uns einen ehemaligen Spieler, der auf hohem Niveau aktiv war.» Einige Kandidaten wurden schon kontaktiert.

Je schneller eine Lösung gefunden werden kann, umso besser. Im Juni stehen bereits die Delegiertenversammlung und die Spielplansitzung auf dem Programm. «Und dann rechnen wir damit, dass die neue Saison Ende August oder Anfang September starten kann», sagt Christoph Braun, «ob mit oder ohne spezielle Massnahmen.»