Dominic Forget über seinen Blitz-Wechsel zum EHC Olten: «Das Alter ist bloss eine Zahl»

Am Mittwochnachmittag verkündete der EHC Olten den Transfer-Knüller von Dominic Forget. Nur wenige Stunden später nahm er an der Teampräsentation teil. Der Wechsel ging so schnell über die Bühne, dass Forget hinter der Kulisse beim Kickoff-Event zunächst überhaupt noch die eine oder andere wichtige Person des Klubs kennenlernen musste.

Dominic Forget, Sie sind also der so viel gesuchte Center des EHC Olten!

Dominic Forget: (lacht) Ich bin glücklich, hier zu sein und hoffe, dass ich dem Team mit meiner Erfahrung helfen kann und das Puzzleteil bin, das der Mannschaft noch gefehlt hat.

Wie kam es zu Ihrem Wechsel?

Bereits vor zwei Jahren, als ich zurückkam aus Japan, sprach ich mit Sportchef Marc Grieder. Ich hatte mich dann zwischen Kloten und Olten zu entscheiden und ich entschied mich für Kloten. Auch letztes Jahr stand ein Wechsel zur Debatte, aber die ganze Coronasituation machte die Sache nicht einfacher. Nun bin ich umso glücklicher, hier zu sein. Alles im Leben passiert aus irgendwelchen Gründen (schmunzelt).

Sie hatten also schon früher damit geliebäugelt?

Ja, auch mir ist nicht entgangen, dass in Olten professionelle Arbeit geleistet wird und der Klub sich positiv entwickelt. Auch auf dem Eis, in der letzten Saison durfte ich das als Gegenspieler persönlich erfahren. Das Team hatte uns Klotener ziemlich weh getan in den Playoffs. Ich hoffe, dass wir nun daran anknüpfen können. Ich freue mich darauf, dies in einigen Monaten mitzuerleben, wenn wir hoffentlich das volle Potenzial ausschöpfen können.

Sie wurden rund um das Testspiel am Dienstag zwischen Olten und Kloten im Kleinholz gesichtet. Es ging alles sehr schnell.

Oh ja, superschnell! Wir waren uns bereits einig und nutzten dann die Gelegenheit, um den Transfer zu finalisieren und den Papierkrieg zu erledigen. Beide Klubs verhielten sich sehr professionell und ich will hiermit allen Parteien danken, dass sie es möglich gemacht haben.

Weshalb wollten Sie aus Kloten weg? Man hört aus Kloten, dass Sie unter dem neuen Trainer Jeff Tomlinson keine offensive Rolle mehr gespielt hätten.

Wir hatten in Kloten ziemlich schnell Gespräche über meine Rolle im Team geführt – ein neuer Trainer, ein neues System, ein neuer Sportchef. Sie hatten eine andere Vorstellung als ich. Ich denke, ich kann hier in Olten mehr bewirken. Unter dem Strich waren es vielleicht Details, aber als Eishockeyspieler willst du nicht auf der Bank sitzen und zuschauen. Du willst Eishockey spielen und deine Leidenschaft ausleben. Und ich sehe es nicht als mein letztes Hockeyjahr, in dem ich einfach noch etwas mitspiele. Ich will noch einige Jahre spielen und deshalb suchte ich ein neues Abenteuer.

Sie sind nun 40. Ich will nicht frech sein, aber damit sind Sie nicht mehr der Jüngste. Können Sie noch auf einem hohen Niveau spielen?

Das bin ich in der Tat nicht mehr (lacht). Ich denke, ich habe in der vergangenen Saison keinen schlechten Job gemacht, vor allem nicht, wenn man berücksichtigt, dass ich nicht die allergrösste Rolle innehatte. Ich fühle mich gut und freue mich nach wie vor, jeden Morgen aufzustehen und Eishockey spielen zu dürfen. Ich geniesse das Spiel und hoffe, dass ich mit meiner Passion und Erfahrung dem Team helfen kann.

Sie versuchten nun also Marc Grieder nicht zu überzeugen, wieder anzufangen, damit sie noch einmal zusammenspielen könnten?

Nein, nein (lacht). Ich denke, er macht seinen Job sehr gut und ich habe auch das Gefühl, dass er seine Berufung gefunden hat. Manchmal ist es nach einer Profikarriere nicht einfach, etwas zu finden, das man gerne tut. Aber ja: Das Alter ist bloss eine Zahl und wenn ich als Junior daran gedacht hätte, dass ich mit 40 noch professionell spiele, hätte ich es nicht für möglich gehalten. Aber wer Sorge trägt zum Körper, der als professioneller Spieler dein wertvollstes Kapital ist, der wird dafür belohnt.

Sie sind verletzt, haben Rückenprobleme. Wie ernsthaft ist die Verletzung?

Es ist ernsthaft im Sinne, dass ich seit zwei Wochen nicht auf dem Eis war. Es war zuletzt ein Auf und Ab, aber nun bin ich im Prozess, dass ich auf das Eis zurückkehren kann. Ich hoffe, dass ich bald starten kann und ich tun kann, was ich liebe. Es war vorgesehen, dass ich am Mittwoch auf dem Eis stehe, nun wird es wohl am Donnerstag sein – vorerst wohl für mich alleine. Wir werden es sehen.

Was sind Ihre Erwartungen?

Es ging nun alles so schnell. Wir werden erst Gespräche führen müssen, was Lars von mir erwartet. Ich denke, dass ich dem Team am meisten helfen kann mit einer offensiven Rolle. Ich werde versuchen, kreativ zu sein und meine Mitspieler in Szene zu setzen.

Zum Abschluss: Wie viele Skorerpunkte dürfen die Fans von Ihnen erwarten?

Ich habe aufgehört, Skorerpunkte zu zählen. Ich versuche mit meiner Rolle dem Team zu helfen, damit wir Meister werden können.